Eine Mischung aus SUV und Van

Rüsselsheim · Der Opel Crossland X ist ein kleines, hohes und geräumiges Auto mit variablem Innenraum. Er ist eines von sieben neuen Modellen, die Opel 2017 auf den Markt bringt.

 Die Markteinführung des neuen Opel Crossland X ist fürs Frühjahr angekündigt. Fotos: Opel

Die Markteinführung des neuen Opel Crossland X ist fürs Frühjahr angekündigt. Fotos: Opel

Was klingt wie der Titel einer neuen angesagten Fernsehserie aus den Vereinigten Staaten, entpuppt sich aber schnell als Automobil? Es ist der Opel Crossland X. Der 4,21 Meter lange Wagen ist vom Konzept her zwischen Astra und Mokka X angesiedelt. Im Frühjahr kommt er auf die Straßen. Preise hat Opel noch nicht genannt. Schätzungsweise wird das neue Modell ab etwa 16 500 Euro zu haben sein.

Opel bezeichnet den Crossland X nicht als SUV (Sport Utility Vehicle), sondern als CUV (Crossover Utility Vehicle), was darauf hinweist, dass es sich um eine Kreuzung (Crossover) aus SUV und Van handelt. Es wird sich zeigen, ob die Kunden eine solche Mischform mögen.

Die Form des neuen Wagens sagt klar: Ich bin ein Opel. Und das ohne jeden französischen Akzent, obwohl die Partnerschaft mit dem PSA-Konzern (Citroën und Peugeot) schon seit 2012 besteht. Demnächst wird das neue Modell auch als Citroën C3 Picasso antreten. Das letzte Wort haben dann die Kunden.

Der Crossland X ist 16 Zentimeter kürzer als die Astra-Limousine, aber zehn Zentimeter höher: 1,59 Meter. Seine Front erinnert an das SUV Mokka X. Der Kühlergrill scheint spitzbübisch zu lächeln, als freue er sich darüber, dass Opel beständig, wenn auch in bescheidenem Maße Marktanteile hinzugewinnt. Die Flanken tragen Gene des Astra Sportstourer, und das Heck mit hübscher Chromspange zwischen Dachlinie und Kotflügel ähnelt dem der Astra-Limousine.

Innen dominieren ebenfalls Bauteile aus den Schwester-Serien. Da gibt es auf Wunsch eine Lenkradheizung, ergonomisch korrekte Sitze, ein Head-up-Display und ein wohlstrukturiertes Armaturenbrett. Außerdem ist ein beinahe quadratmetergroßes Panoramadach erhältlich.

In den Fond gelangen die Passagiere durch weit öffnende Türen. Die geteilte Rückbank lässt sich 15 Zentimeter in Längsrichtung verschieben. Das erlaubt es bei Bedarf, das Gepäckabteil zu vergrößern oder den Hinterbänklern mehr Beinfreiheit zu verschaffen. Sind die Rücksitze ganz nach hinten geschoben, schluckt der Frachtraum 410 Liter. Bei nach vorne geschobener Rückbank passen 520 Liter Gepäck in den Crossland X. Das maximale Transportvermögen von 1225 Litern wird bei umgeklappten Rücksitzen erreicht.

Die drei Turbo-Benzinmotoren weisen jeweils 1,2 Liter Hubraum auf. Sie leisten 81 PS/60 kW, 110 PS/81 kW und 130 PS/95 kW. Die beiden 1,6-Liter-Diesel bringen es auf 99 PS/74 kW und 120 PS/88 kW. Zum Einsatz kommen manuelle Getriebe mit fünf und sechs Gängen; eine Automatik ist in Vorbereitung. Trotz des X im Namenszug wird es den Crossland nur mit Frontantrieb geben. Ein 4x4-System ist nicht geplant, hierfür besteht nach Kundenbefragungen kaum Bedarf.

Die Anbindung ans Internet wird über einen WLAN-Hotspot hergestellt. Bis zu sieben Geräte können schnelle LTE-Verbindungen nutzen. Der acht Zoll große Farbmonitor ist zentrale Schaltstelle für das Infotainment. Er sitzt weit oben in der Schalttafel und ist gut ablesbar und bedienbar. Der Akku des Smartphones kann auf Wunsch kabellos in einer Ladeschale aufgefüllt werden.

Große Bedeutung haben die Opel-Entwickler der Beleuchtung beigemessen. Es gibt adaptive Voll-LED-Scheinwerfer. Auch am Heck kommt LED-Licht zum Einsatz. Die Rückleuchten sind mit einem Diffusor bedeckt, sodass die eigentlich punktförmigen Leucht-Dioden wie OLED-Folien wirken. Die Lösung ist preisgünstiger, aber durchaus genauso elegant wie echte organische Leuchtdioden (OLED).

Der im Frühjahr erscheinende Crossland X gehört zu den sieben für dieses Jahr angekündigten Opel-Neuerscheinungen. Nach dem Elektroauto Ampera-e, dem Insignia Grand Sport und der Kombiversion Sports Tourer folgen der Grandland X und der Insignia Country Tourer. Zum Jahresende soll dann der erneuerte Vivaro Tourer die Opel-Modellpalette weiter verjüngen.

Die Partnerschaft zwischen Opel und dem PSA-Konzern, der das CUV Crossland X jetzt entsprungen ist, besteht schon seit 2012. Sie umfasst neben der gemeinsamen Entwicklung neuer Modelle auch die Option einer Übernahme von Opel. Allzu viel Gemeinsamkeiten sollten die Partner jedoch scheuen wie der Teufel das Weihwasser. Denn sie sind vornehmlich auf den gleichen Märkten unterwegs.

 Das Cockpit des neuen Crossland X weist Ähnlichkeiten mit dem des Astra auf. Auf Wunsch ist neueste Infotainment-Technik erhältlich.

Das Cockpit des neuen Crossland X weist Ähnlichkeiten mit dem des Astra auf. Auf Wunsch ist neueste Infotainment-Technik erhältlich.

 Die LED-Rückleuchten haben die Form eines Hockey-Schlägers.

Die LED-Rückleuchten haben die Form eines Hockey-Schlägers.

In China hat jedoch Citroën-Peugeot die Nase vorn, da General Motors seiner Tochtermarke Opel bislang den Verkauf im Reich der Mitte nicht erlaubt hat. Hierfür ist vor allem Chevrolet auserkoren. Überall sonst stehen Opel und PSA in heftigem Wettbewerb. Wenn sich zum Opel Crossland X in Kürze das Schwestermodell Citroën C3 Picasso gesellt, ist das für beide Parteien nicht sonderlich hilfreich.

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