Irreführende Angaben auf Reiseportalen

Brüssel · Eine neue Untersuchung der EU-Kommission warnt vor vermeintlichen Sonderangeboten im Internet.

Wer im Internet eine Reise buchen will, stößt laut einer Untersuchung der EU-Kommission bei zahlreichen Anbietern auf irreführende Angaben. Bei einer Untersuchung von 352 Reiseportalen sei festgestellt worden, dass 235 von ihnen nicht zuverlässig über Preise informierten, teilte die Behörde in Brüssel mit. Zudem seien angepriesene Sonderangebote in einem Fünftel der Fälle gar nicht erhältlich. Um das Problem zu beheben, werden die Betreiber der Webseiten nun von den zuständigen Verbrauchschutzbehörden kontaktiert. Sollten die Missstände bleiben, müssten die Verantwortlichen mit Konsequenzen rechnen.

´"Wenn Bewertungen auf Vergleichsportalen verzerrt oder die Preise nicht transparent sind, sind die Informationen für die Verbraucher irreführend", sagt EU-Verbraucherschutzkommissarin Vera Jourová. Internetunternehmen müssten europäische Vorschriften demnach genauso einhalten wie Reisebüros.

Neben trügerischen Preisangaben und Sonderangeboten entdeckte die EU-Kommission noch etliche andere kritikwürdige Punkte. So wurden von jedem fünften untersuchten Portal Verbraucherbewertungen in einer unklaren oder nicht transparenten Art und Weise veröffentlicht. Rund 23 Prozent der Anbieter gaben zudem nur äußerst begrenzt Informationen über sich selbst preis. Vier Prozent machten gar keine Angaben.

Einen falschen Eindruck könnten auch Angaben zur Verfügbarkeit von Hotelzimmern erwecken. So beziehen sich Formulierungen wie "nur heute verfügbar" in vielen Fällen nicht auf das Hotel, sondern nur auf die Verfügbarkeit über das Reisebuchungsportal.

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