Hass im Netz wird immer subtiler

Berlin · Laut der Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) versuchen rechtsextreme Gruppen immer stärker, Jugendliche über das Internet zu ködern. Dabei würden Themen wie Hip-Hop-Musik oder Online-Spiele als Türöffner benutzt, so Schwesig.

Mit den Falschmeldungen würde Hass gegen Geflüchtete, Muslime und andere Minderheiten geschürt. Die Familienministerin forderte deshalb, Betreiber von Internetdiensten in die Pflicht zu nehmen, um Hass und Gewalt konsequent von ihren Plattformen zu verbannen. Schwesig stellte zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung und der Organisation jugendschutz.net aktuelle Erkenntnisse zum Rechtsextremismus im Netz vor. "Hass und Hetze haben weder auf der Straße noch im Netz etwas zu suchen", sagte sie. Viele Jugendliche seien per Smartphone oder Tablet praktisch überall und rund um die Uhr erreichbar. "Umso wichtiger ist es, dass gerade sie die Gefahren im Netz erkennen, widersprechen lernen und Hass-Beiträge auch melden können."

Die mediale Inszenierung habe dabei eine neue Stufe erreicht, der extremistische Hintergrund sei häufig verschleiert, erklärt Stefan Glaser von jugendschutz.net. So verpacke etwa die Gruppe "Identitäre Bewegung" ihre Propaganda in Hip-Hop-Lieder oder es tauchten Nazi-Parolen zwischen harmlosen Fotos bei Facebook auf.

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