Bundesamt warnt vor dem Diebstahl digitaler Identitäten

Bonn · Nutzer müssen mit ihren persönlichen Daten im Internet vorsichtig umgehen, um Missbrauch durch Cyber-Kriminelle zu verhindern.

 Schon mit wenigen Angaben lässt sich ein Facebook-Profil fälschen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Foto: dpa

Schon mit wenigen Angaben lässt sich ein Facebook-Profil fälschen, warnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Foto: dpa

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Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor dem Diebstahl digitaler Identitäten gewarnt. Um die Online-Identität eines anderen zu übernehmen, reichten oftmals wenige Informationen wie Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Adresse, E-Mail-Adresse oder einfach nur ein Foto, teilte das Bundesamt anlässlich des diesjährigen Safer Internet Day mit.

Häufig verfolgten Cyberkriminelle mit dem Identitätsdiebstahl das Ziel, sich auf Kosten der Opfer zu bereichern, sei es durch Überweisungen oder Abbuchungen von Konten oder durch Internetkäufe im Namen ihrer Opfer. Beim sogenannten Phishing gelangen die Täter an die Daten ihrer Opfer über gefälschte E-Mails.

Soziale Medien seien eine reiche Quelle für persönliche Daten, die für den Identitätsmissbrauch genutzt werden könnten, weil Menschen dort viele Details über sich preisgäben, so das BSI. Gefälschte Profile in sozialen Medien könnten etwa dazu genutzt werden, Cybermobbing zu betreiben, also Menschen bloßzustellen, zu beleidigen oder zu diskreditieren.

In sozialen Netzwerken sollten die Privatsphäreeinstellungen so vorgenommen werden, dass nur Freunde beziehungsweise direkte Kontakte die Inhalte sehen können. Wie bei Webdiensten oder der Anmeldung bei Mobilgeräten gelte auch hier: Für jedes Profil im Internet sollte ein eigenes sicheres Passwort verwendet werden.

Zwar sei Cybermobbing kein eigener Straftatbestand, erklärte Gerhard Klotter, Vorsitzender des Programms Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Darin vereinten sich aber andere Straftaten wie Beleidigung, Bedrohung oder Nötigung. "Wer beim Cybermobbing auch noch die Identität einer anderen Person benutzt, macht sich zusätzlich strafbar", sagte Klotter.

Laut einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC wurde bereits jeder dritte Deutsche Opfer eines Identitätsdiebstahls, bei dem Kriminelle gestohlene persönliche Daten missbrauchten, um etwa Waren zu bestellen oder Spam über gehackte E-Mail-Konten zu versenden. Am häufigsten kommt der Umfrage zufolge der Missbrauch von E-Mail-Adressen für den Versand von Spam-Mails vor. Gut jeder fünfte Befragte habe dies schon einmal erlebt.

Um sich vor Identitätsdiebstahl zu schützen, rät das BSI Nutzern, in sozialen Netzwerken oder bei der Anmeldung zu E-Mail-Diensten oder Onlineshops nur zwingend nötige Daten anzugeben.

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