Staumelder für die Datenautobahn

Saarbrücken · Ob Email-Konto, Spieleplattform oder gleich der ganze Internetzugang – wenn es Probleme mit Online-Diensten gibt, sind Nutzer schnell überfordert. Eine Internetseite hilft bei der Fehlersuche.

 Reagiert der Internetdienst nicht mehr, ist der Ärger oft groß. Eine Webseite zeigt, ob auch andere Nutzer betroffen sind.

Reagiert der Internetdienst nicht mehr, ist der Ärger oft groß. Eine Webseite zeigt, ob auch andere Nutzer betroffen sind.

Foto: Redenbach/dpa

Hat die Großmutter Probleme mit dem Internet, müssen schnell die Enkel als Technikexperten herhalten. Der Klassiker unter den Ratschlägen lautet: Rechner neu starten. Wenn der gewünschte Erfolg jedoch ausbleibt, werden heutzutage selbst junge Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, schnell nervös. Doch manchmal liegt das Problem weder bei der Großmutter noch beim Computer - sondern beim Anbieter.

Auf der Webseite allestörungen.de kann das überprüft werden. Störungen und Ausfälle von 247 Internet-Angeboten werden hier dokumentiert. Mobilfunk- und Internetanbieter sind gelistet, aber auch Apps und Online-Banking-Portale. Der kostenlosen Service der Webseite sei in Deutschland einzigartig, so das Unternehmen Serinus42, der Anbieter der Seite.

Auf der Startseite von allestörungen.de eröffnet sich dem Besucher eine Liste mit Anbietern von Online-Diensten. Wer beispielsweise auf "Telekom" klickt, bekommt, neben allgemeinen Informationen zum Unternehmen, ein Diagramm mit allen Störungen der letzten 24 Stunden angezeigt. "Wir sehen uns damit als Wettermann der digitalen Welt. Denn wir erkennen, wenn es zu Problemen kommt", sagt Tom Sanders, Betreiber der Plattform.

Für das Smartphone-Spiel Pokémon Go, das echte Welt und Computerspiel vermischt zurzeit bei vielen Nutzern beliebt ist, wurden innerhalb einer Stunde 5149 Beschwerden gemessen, ein Höchstwert für diesen Zeitraum. Die Informationen darüber, ob eine Störung vorliegt, sammele die Seite größtenteils über Soziale Medien, wie beispielsweise Twitter . Veröffentlichte Beschwerden würden mittels einer Software analysiert und ausgewertet. Übersteige die Masse der Beschwerden eine bestimmte Anzahl, könne davon ausgegangen werden, dass nicht die eigene Technik der Ursprung des Problems ist. Hierin erklärt sich der Betreiber auch den Nutzen der Website. "Die Hauptmotivation für einen Besuch auf unserer Seite ist simpel. Die Nutzer wollen bestätigt bekommen, dass sie nicht selbst Verursacher des Problems sind", sagt Sanders.

Die meisten Besucher erhält die Seite bislang jedoch nicht aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades, sondern durch Google. "Wenn jemand Telekom Störung sucht, bin ich mir ziemlich sicher, dass unsere Seite als erstes gelistet wird", so der Betreiber. Eine kurze Überprüfung ergibt: er hat recht. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass die Webseite alleine im vergangenen Monat rund 1,8 Millionen Besucher zählte. Weltweit greifen durchschnittlich sogar sieben Millionen Nutzer pro Monat auf den Service zu. Denn die Seite gibt es neben der deutschsprachigen Ausgabe auch als Ableger in 25 Ländern rund um den Globus.

allestörungen.de

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