Android heißt bald „Nougat“

Mountain View · Der Nachfolger für die aktuelle Android-Version wird für den Herbst erwartet. Schon jetzt rührt das Unternehmen dafür die Werbetrommel. Auch in anderen Bereichen plant das Unternehmen Neuerungen.

 Teilnehmer von Googles-Entwicklerkonferenz konnten auf einer Android-Figur Vorschläge für den Namen des neuen Betriebssystems machen. Foto: Sokolow/dpa

Teilnehmer von Googles-Entwicklerkonferenz konnten auf einer Android-Figur Vorschläge für den Namen des neuen Betriebssystems machen. Foto: Sokolow/dpa

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Die neue Version von Googles Smartphone-Betriebssystem Android wird "Nougat" heißen. Damit führt das Unternehmen die Gewohnheit fort, Versionen seines Smartphone-Programms in alphabetischer Reihenfolge nach Süßigkeiten zu benennen. Die aktuelle Android-Version 6.0 etwa heißt "Marshmallow".

Die neue Android-Variante, deren Einführung zum Herbst erwartet wird, soll unter anderem Anwendungen der virtuellen Realität unterstützen. Außerdem soll die Software als Betriebssystem für Unterhaltungsanlagen in Autos dienen können.

Außerdem erklärte Google , dass die Satellitenbilder auf der Seite Google Maps ab sofort schärfer und mit besseren Übergängen seien. Die Karten im Earth-Modus sollen aus neue Aufnahmen des Erdbeobachtungssatelliten der Nasa Landsat 8 stammen. Dessen Bildmaterial sei im Vergleich zu den Aufnahmen des bislang genutzten Landsat 7 detailreicher und biete ein größeres Farbspektrum. Eine verbesserte Bildauswahl soll außerdem dazu führen, dass Nutzer möglichst kontraststarke und wolkenlose Aufnahmen sehen.

Auch eine Änderung seiner Datenschutzpolitik kündigte Google an. Das Unternehmen will Daten seiner Nutzer auch auf Webseiten anderer Anbieter zur Personalisierung von Werbung einsetzen. Dafür wird Google sie nach eigenen Angaben aber um Erlaubnis fragen. Die Änderungen der Kontoeinstellungen würden den Anwendern in den kommenden Wochen vorgeschlagen, teilte ein Google-Sprecher mit.

Bei einer Zustimmung ("opt-in") würden die Kontoinformationen auch beim Anzeigen von Werbung außerhalb von Google-Webseiten berücksichtigt. Bislang nutzt Google für die Werbeschaltungen zwei verschiedene Systeme, die nach Angaben des Unternehmens nicht miteinander verbundenen sind. Auf Internetseiten wie google.de oder YouTube werden die Informationen aus dem Google-Benutzerkonto ausgewertet. Bei externen Seiten wird der Anwender über eine kleine Datei ("Cookie") wiedererkannt und mit personalisierter Werbung versorgt.

Kritik an Umgang mit Daten

Der ehemalige Bundesbeauftragte für Datenschutz, Peter Schaar , kritisierte derweil die Datenschutzprinzipien des Android-Betriebssystems. Laut der Datenschutzerklärung des Unternehmens erfasst Google auf den Smartphones bei Anrufen unter anderem die Telefonnummern der Gesprächspartner sowie Datum, Uhrzeit und Dauer der Gespräche. "Wenn Google tatsächlich sämtliche Verkehrsdaten, die beim Telefonieren anfallen, sammeln und verwenden sollte, dann würde dies gegen die Datenschutzvorschriften verstoßen. Es könnte sogar eine Straftat vorliegen", sagte Schaar in einem Interview mit dem Blog "mobilsicher.de". Schaar betonte, die meisten Nutzer rechneten nicht damit, dass alle ihre Daten und die Daten ihrer Gesprächspartner von Google verwendet würden.

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