Zedern sind sehr vielseitig

Bonn · Zedern kennt man als stattliche Bäume. Bis zu 50 Meter hoch können manche in ihren Ursprungsgebieten werden. Aber es gibt auch Zwergsorten, die sich für kleine Gärten und sogar für Grabbepflanzungen eignen.

 Die Himalaya-Zeder erkennt man an den längeren Nadeln und den überhängenden Spitzen. Foto: Marion Nickig

Die Himalaya-Zeder erkennt man an den längeren Nadeln und den überhängenden Spitzen. Foto: Marion Nickig

Foto: Marion Nickig

Die Zeder ist für den Hobbygärtner das Richtige, wenn er ein markantes Nadelgehölz sucht. Sie ist sehr dekorativ. "Die Blaue Atlas-Zeder (Cedrus altlantica Glauca) war lange Zeit ein Modebaum", sagt Michael Dreisvogt, Technischer Leiter der Stiftung Arboretum Park Härle in Bonn . Viele Pflanzenfreunde haben die Bäume daher gesetzt, aber nicht bedacht, dass sie im Alter sehr groß werden können. Doch wer sich genauer im Sortiment umschaut, entdeckt unter den Arten einige Sorten, die auch problemlos in kleine Gärten passen.

Ausreichend Licht ist wichtig

Bei den Zedern handele es sich um anspruchslose Pflanzen, sagt der Baumschuler Peter Heydorn aus Bevern in Niedersachsen. "Diese Nadelgehölze gedeihen gut im mitteleuropäischen Klima und kommen mit nährstoffarmen Böden zurecht." Hobbygärtner müssen beachten, dass Zedern zu den Lichtbaumarten zählen. Laut Dreisvogt benötigen sie viel Licht und möglichst wenig Konkurrenz durch andere Gehölze. Zedern lieben auch Wärme, mögen aber keine Staunässe. An sich hat der Gartenbesitzer kaum Aufwand mit den Bäumen. "Gegebenenfalls kann man die Triebe etwas leiten und lenken", erklärt der Pflanzenexperte. Wildtriebe werden einfach herausgeschnitten. Eine spezielle Düngung ist nicht notwendig, lediglich sparsame Kalkgaben sind ratsam für ein gesundes Wachstum.

Die drei bekannten Arten sind in unterschiedlichen Regionen zu Hause. "Die Atlas-Zeder (Cedrus atlantica) stammt aus dem Atlasgebirge in Nordafrika, wo sie Höhen von bis zu 40 Meter erreicht", erläutert der Baumschuler Heydorn. "In der Jugend wächst sie zunächst schmal, aber nach knapp zehn Jahren setzt ein starkes Wachstum ein", ergänzt Dreisvogt. Dann wachsen die Bäume immer stärker in die Breite.

Die Libanon-Zeder (Cedrus libani) war entlang der Mittelmeerküste weit verbreitet. Im Altertum war das wertvolle Holz sehr begehrt und wurde zum Bau von Tempelanlagen, Schiffen und Möbeln verwendet. Der enorme Raubbau verkleinerte die natürlichen Vorkommen. Heute gibt es nur noch wenige natürliche Verbreitungsgebiete, unter anderem im Libanon , in Syrien und der Türkei. Bäume dieser Art werden bis zu 50 Meter hoch und 800 bis 1000 Jahre alt.

Die dritte Art ist die Himalaya-Zeder (Cedrus deodara). "Man erkennt sie an den längeren Nadeln und den überhängenden Spitzen", erklärt Dreisvogt. Das natürliche Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nepal über Kaschmir bis nach Afghanistan. Diese Art reagiere am empfindlichsten auf Spätfröste, was sich aus dem Ursprung in den milderen Klimaregionen des Himalayas ableiten lässt. Diese Wildart erreicht Höhen von bis zu 25 Metern.

Himalaya-Zeder trotzt Frost

Sucht man für immergrüne Mischpflanzungen, Steingärten und Gräber hübsche, pflegeleichte Gewächse, so bietet sich laut Dreisvogt etwa die Himalaya-Zeder "Karl Fuchs"' an. Sie verträgt Frost von bis zu minus 25 Grad. Die Sorte hat auffällig blaue Nadeln und einen eleganten Wuchs, der im Alter bis zu 15 Meter erreicht.

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