Dinner auf engstem Raum

Mannheim · Raumnot ist immer ein Problem. In kleinen Wohnungen verzichten viele daher auf einen richtigen Essplatz. Andere wollen, können aber in der Küche keinen Tisch unterbringen. Die Möbelbranche hat ein paar praktische Lösungen parat.

 Dank schwenkbarer Elemente gibt es sogar in der kleinsten Küche die Möglichkeit, einen Tisch unterzubringen. Foto: AMK/dpa

Dank schwenkbarer Elemente gibt es sogar in der kleinsten Küche die Möglichkeit, einen Tisch unterzubringen. Foto: AMK/dpa

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Beengte Essplätze gibt es in vielen Wohnungen. In Single-Appartements ist oft nur Platz für ein kleines Tischchen in Küche oder Wohnzimmer. Und wer eine größere Wohnung, aber eine kleine Küche hat, möchte oft auf den Frühstücksplatz dort nicht verzichten. Platzsparende Lösungen dafür gibt es viele, aber nicht alle sind praktisch und gemütlich.

"Ultimativ platzsparend sind Lösungen, die man verschwinden lassen kann", sagt Kirk Mangels, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK) in Mannheim . Bei kleinen L- oder Schlauchküchen sind das Tische, die man nach dem Kochen herausklappt oder unter der Arbeitsplatte hervorzieht.

Ursula Geismann vom Verband der Deutschen Möbelindustrie in Bad Honnef bei Bonn berichtet etwa von innovativen Lösungen wie Bilderrahmen, die durchs Herunterklappen zum Tisch werden, oder Mini-Tischplatten zum Anklemmen an ein Regal. Juliane Moldrzyk, Landesvorsitzende Berlin-Brandenburg beim Bund Deutscher Innenarchitekten , rät dagegen von Klapptischen eher ab. "Weil es Arbeit macht. Und wenn Salzstreuer und Radio draufstehen, wird der Tisch vielleicht nie weggeklappt", sagt sie. "Dann ist er schon nicht mehr so platzsparend."

Mangels meint zudem: "Ausklappbare Lösungen auf sehr engem Raum erinnern mehr an Nahrungsaufnahme als an Genuss." So werde diese Variante ebenso wie ausziehbare Tischplatten heute seltener gekauft als früher. "Wir merken, dass die Leute heute auch in kleineren Wohnungen mehr Wert auf Gemütlichkeit legen", ergänzt der Branchenvertreter. Wo der Platz es zulässt, ist nach seiner Ansicht eine verlängerte Arbeitsplatte vorzuziehen. Auch Innenarchitektin Moldrzyk findet diese Lösung praktisch: "Zwei Hocker darunter und schon hat man einen minimalen Essplatz. Der Vorteil: Die Fläche ist auch als Arbeitsplatte nutzbar."

Tresen oder Theken eignen sich als Raumteiler für offene Küchen. "Manche finden das furchtbar, weil es den Raum verkleinert, aber generell sind Tresen beliebt", sagt Geismann. "Weil sie eine andere Höhe haben, wirken sie auflockernd. Zudem verkürzen sie den Weg zwischen Kochstelle und Essplatz." Für eine bis drei Personen bieten sie genug Platz, und die Barhocker lassen sich oft platzsparend drunterschieben.

Nicht nur bei Tresen oder Theke gilt: "Die Raffinesse fängt dabei an, wie man die Sitzgelegenheiten arrangiert", sagt Innenarchitektin Moldrzyk. Armlehnen etwa seien hinderlich. Sehr platzsparend seien Klappstühle , die man vielleicht sogar an die Wand hängen kann. "Den Leuten sind stapelbare Stühle aber lieber, weil sie stabiler sind", weiß Geismann. Zudem passe ein Hocker überall hin.

Moldrzyks Favorit ist die Sitzbank - als einfaches Brett an der Küchenzeile oder der Wand befestigt, bietet sie eine Sitzgelegenheit und zugleich Stauraum darunter. "Mit etwas Geschick kann man das selbst anfertigen, oder man beauftragt einen Tischler."

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Hintergrund Ein Tipp für alle, die sich partout nicht mit dem praktischen (Zweit-)Essplatz in der kleinen Küche anfreunden können: ein Durchbruch oder zumindest eine Durchreiche zum Nebenraum, in dem Platz ist für einen großen Esstisch. "Das geht oft einfacher und günstiger, als man denkt" - vorausgesetzt man ist Wohnungseigentümer oder man kann den Vermieter überzeugen. dpa

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