Gegen Strom- und Datenfresser

Saarbrücken · Strom genau so zu produzieren und zu verteilen, wie er gebraucht wird - das sollen intelligente Stromzähler möglich machen. Diese Geräte sollen künftig in deutschen Haushalten Daten über den Energieverbrauch der Bewohner sammeln und zeigen, wann und wo Strom verbraucht wird. Dank dieser Informationen könnten die Stromnetze intelligent gesteuert und die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umgestellt werden, so die Hoffnung.

 Damit aus Stromzählern keine Datenschleudern werden, entwickelt der Informatiker Christoph Sorge Verschlüsselungsverfahren. Foto: UNI

Damit aus Stromzählern keine Datenschleudern werden, entwickelt der Informatiker Christoph Sorge Verschlüsselungsverfahren. Foto: UNI

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Der Rechtsinformatiker Christoph Sorge von der Universität des Saarlandes forscht daran, wie die Daten dabei vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff geschützt werden können. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert seine Forschung im Rahmen des Projektes "Designetz" mit 450 000 Euro.

Wenn künftig an Stelle zentraler Kraftwerke Windrädern und Photovoltaikanlagen ihren Strom aus einer Vielzahl von Quellen einspeisen, muss das Stromnetz flexibel sein und auch bei großen Schwankungen funktionieren. Die Daten der intelligenten Strom-Messsysteme sollen helfen, den Stromverbrauch besser vorherzusagen und die Versorgung unter unterschiedlichsten Bedingungen sicherzustellen.

Solche Daten wären aber auch für andere interessant: etwa für Einbrecher, die ausspionieren wollen, wann jemand zu Hause ist, oder für die Werbewirtschaft. "Im intelligenten Stromnetz werden massenhaft personenbezogene Daten gesammelt, die rechtlich geschützt sind. Wir verwenden kryptographische Verfahren, um diesen Schutz umzusetzen und sie vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff zu sichern", erläutert Christoph Sorge.

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