Auswärts lernt es sich oft besser

Oldenburg · Viele Studenten schieben Arbeiten für die Uni immer wieder auf. Was sich dagegen tun lässt.

 In der Uni-Bibliothek zu arbeiten, kann Studenten helfen, sich besser auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, sagen Psychologen. Dort gebe es weniger Ablenkungen als am eigenen Schreibtisch. Foto: Kalaene/dpa

In der Uni-Bibliothek zu arbeiten, kann Studenten helfen, sich besser auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, sagen Psychologen. Dort gebe es weniger Ablenkungen als am eigenen Schreibtisch. Foto: Kalaene/dpa

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(dpa) Sie schauen Serien, surfen in sozialen Netzwerken oder spielen am Computer: Statt die Hausarbeit für die Uni anzugehen, lenken sich viele Studenten ab. Wilfried Schumann vom Psychologischen Beratungsservice der Universität Oldenburg gibt Tipps, was gegen ständiges Aufschieben hilft - und erklärt die Gründe für die Vermeidungstaktiken.

Für Studenten, die Probleme haben, sich auf ihre Aufgaben für die Uni zu konzentrieren, kann es sinnvoll sein, sich auswärts einen Arbeitsplatz zu suchen. Ein Schreibtisch in der Bibliothek sei eine guter Ort, so der Experte. Studenten könnten dann wie Beschäftigte morgens zur Arbeit gehen und hätten am Abend frei. Außerdem sei die Möglichkeit, sich abzulenken, auswärts geringer.

Auch Zeitpläne können laut Wilfried Schumann ein gutes Mittel sein, das Pensum an Uni-Arbeiten zu schaffen. Wer unsicher ist, ob die Zeitplanung realistisch ist, könne sich mit einem Studienberater der Hochschule besprechen. Im Idealfall sei der ausgearbeitete Zeitplan der Familie oder Freunden bekannt. Sie können überprüfen, ob die Pläne eingehalten wurden. Das verleihe dem Zeitplan mehr Ernsthaftigkeit und viele fühlen sich dann stärker an ihn gebunden.

Warum Studenten ihre Aufgaben aufschieben, kann unterschiedliche Gründe haben, sagt der Psychologe. Ein Teil hat laut Schumann Motivationsprobleme: Das Studium interessiere sie nicht richtig. Andere kämpften mit der Angst, bewertet zu werden und dabei zu versagen. Wieder andere hätten den Eindruck, nur richtig gut zu sein, wenn sie unter Druck geraten. Dabei blieben sie häufig unter ihren Möglichkeiten, weil sie aufgrund des Zeitdrucks ihre eigentlichen Fähigkeiten nicht zeigen könnten.

Viele Studienanfänger mussten sich auch in der Schule aufgrund ihrer Begabung nicht besonders anstrengen, sagt Wilfried Schumann. Von ihnen werde nun an den Hochschulen erstmals Eigenverantwortung beim Lernen abverlangt. Das müssten viele erst einmal erlernen.

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