Ausgezeichneter Hochschulmanager

Saarbrücken · Die Saar-Uni verabschiedet Präsident Volker Linneweber mit einem Festakt auf dem Saarbrücker Campus.

 Den scheidenden Uni-Präsidenten Volker Linneweber (Mitte) verabschiedeten sein Nachfolger Manfred Schmitt (links) und der Vorsitzende des Universitätsrates, Günter Stock (rechts). Foto: Maurer

Den scheidenden Uni-Präsidenten Volker Linneweber (Mitte) verabschiedeten sein Nachfolger Manfred Schmitt (links) und der Vorsitzende des Universitätsrates, Günter Stock (rechts). Foto: Maurer

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Die Saar-Universität geht schwierigen Zeiten entgegen. Mal wieder. Denn wann wäre das eigentlich je anders gewesen? Während sich die Uni heute für den extrem harten Wettbewerb der Exzellenzinitiative wappnet und an neuen Strategien tüftelt, um die Zahl ihrer Studenten konstant zu halten, waren es in den vergangenen zehn Jahren die doppelten Abiturjahrgänge, Probleme der Studienreform und die leidigen Spar- und Strukturdebatten, die für Stress auf dem Campus sorgten. Und die schweren Turbulenzen bei der Nachfolgeregelung zum Amt des Uni-Präsidenten hoben auch nicht gerade die Stimmung.

Allerdings bestehe eine grundsätzliche Diskrepanz zwischen Schein und Sein dieser Hochschule, waren sich die Festredner bei der Amtsübergabe des amtierenden Uni-Präsidenten Volker Linneweber an seinen Nachfolger Manfred Schmitt in der vergangenen Woche einig. Die in öffentlichen Diskussionen verhandelten Probleme passten nicht so recht zu den statistischen Daten dieser Universität. Denn die seien sehr viel positiver, als es die teils hitzigen Debatten der jüngeren Vergangenheit vermuten ließen. Das zeige die Zehn-Jahres-Bilanz, bei deren Beschreibung im Laufe des Festaktes häufiger das Wort "phantastisch" bemüht wurde. Volker Linneweber, der dienstälteste Präsident der Saar-Uni, hinterlasse große Fußstapfen auf diesem Campus, lobte Manfred Schmitt seinen Vorgänger. Er verlasse eine Hochschule, "die in allen Kennzahlen heute deutlich besser dasteht als zuvor".

Das gelte für die Erstimmatrikulationen, die Höhe der Drittmittel und die Zahl der Sonderforschungsbereiche, bilanzierte der scheidende Präsident, der sich in seiner Ansprache mit den Grenzen der Autonomie einer Hochschule im Allgemeinen und ihrer Professoren im Besonderen auseinandersetzte. Aus der Praxis der Forschungsförderung ergebe sich "die Pflicht zum Hochschulmanagement", erklärte Linneweber, der gerade zum Hochschulmanager des Jahres 2016 gewählt worden ist.

Die Institution Universität als Ganzes sei im Wandel, assistierte Günter Stock, der ebenfalls aus dem Amt scheidende Vorsitzende des Universitätsrates. Eine Hochschule sei wegen der Vielzahl ihrer Aufgaben mittlerweile eine so komplexe Unternehmung geworden, dass gutes Management unverzichtbar sei. Dabei habe der scheidende Uni-Präsident eine glückliche Hand bewiesen. "Zum Hochschulmanager des Jahres wird man nicht im Handstreich", erklärte Stock.

"Universität im Wandel" lautete das Leitmotiv der Feier zur offiziellen Amtsübergabe von Volker Linneweber an Manfred Schmitt. Ein Motto, das im Grunde den Normalzustand einer Einrichtung beschreibe, die permanent an sich selbst arbeiten müsse, erklärte Schmitt. Volker Linneweber habe diesen Prozess auch bei sehr unangenehmen Themen als Berufsoptimist, der er sei, immer mit einer Prise Humor begleitet.

Er selbst freue sich nun seinerseits, so der künftige Universitäts-Präsident, über den enormen Zuspruch nach seiner Wahl in dieses Amt. Die Saar-Uni stehe vor großen Aufgaben. Deren erste ist zugleich auch die ehrgeizigste: Die Universität versucht bei der nächsten Runde der Exzellenzinitiative außer in der Informatik auch ein Projekt aus der biomedizinischen Forschung im Forschungswettbewerb der Hochschulen durchzubringen.

Im Namen der Landesregierung verabschiedete Staatssekretär Jürgen Lennartz den scheidenden Universitätspräsidenten, dessen Amtszeit mit dem heutigen Tag endet. Er sei in allen Debatten mit der Landesregierung immer ein fairer Gesprächspartner gewesen. Der Vorsitzende der Universitätsrates, Günter Stock, drückte es folgendermaßen aus: "Bei allem Wunsch nach Harmonie hat er immer deutlich gemacht, wo sein Präsidium steht."

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