Bäckerinnung hält EU-Pläne zum Salzgehalt im Brot für lächerlich

Saarbrücken. Die saarländischen Bäcker drohen mit Protestaktionen, falls die EU-Kommission an ihrem Vorhaben festhält, in einer Verordnung vorzuschreiben, dass ein "gesundes" Brot künftig maximal nur noch ein Gramm Salz auf 100 Gramm Teig enthalten darf. Das deutsche Dunkelbrot und andere der hierzulande angebotenen 300 Sorten enthalten derzeit 1,5 Gramm

Saarbrücken. Die saarländischen Bäcker drohen mit Protestaktionen, falls die EU-Kommission an ihrem Vorhaben festhält, in einer Verordnung vorzuschreiben, dass ein "gesundes" Brot künftig maximal nur noch ein Gramm Salz auf 100 Gramm Teig enthalten darf. Das deutsche Dunkelbrot und andere der hierzulande angebotenen 300 Sorten enthalten derzeit 1,5 Gramm. Der Plan der EU sei "lächerlich", betont der Geschäftsführer des Bäckerinnungsverbandes Saarland, Gerd Wohlschlegel (Foto: Thorsten Wolf). "Wir warten nur noch darauf, dass die EU künftig vorschreibt, wie viel Salz ein Verbraucher auf sein Frühstücksei streuen darf", sagte Wohlschlegel gestern zu unserer Zeitung. "Es gibt keinerlei Hinweise, dass der derzeitige Salzgehalt gesundheitlich unbedenklich ist." Der jetzige Salzgehalt sorge für die Vielfalt des Geschmacks der Brotsorten. Ein geringerer Salzgehalt führe zu fadem Brot. In seiner jetzigen Zusammensetzung sei Brot eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt: "Hefe, Weizen, Salz, Mehl, mehr nicht", betont Wohlschlegel. Sollte sich die EU nicht einsichtig zeigen, will der saarländische Bäckerinnungsverband alle Bäcker bundesweit und die Kollegen in Frankreich dazu aufrufen, für ein bis zwei Tage nichts mehr zu backen. "Dann weiß man vielleicht die Bäcker mit ihren Leistungen wieder zu würdigen", sagt Wohlschlegel. ts

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