Sorge um Zweibrücker Flughafen

Zweibrücken/Saarbrücken · Die Debatte um die Zukunft des Zweibrücker Flughafens spitzt sich zu. Dabei schüren Zweibrücker Flughafenfreunde Ängste vor der saarländischen Landesregierung.

 Die Mainzer Landesregierung beteuert, sie wolle dem Saarland nicht die Entscheidung über das Schicksal des Flughafens Zweibrücken überlassen. Foto: Flughafen

Die Mainzer Landesregierung beteuert, sie wolle dem Saarland nicht die Entscheidung über das Schicksal des Flughafens Zweibrücken überlassen. Foto: Flughafen

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Die Zweibrücker Flughafenfreunde sind in Aufruhr. Sie befürchten, dass die Landesregierung in Mainz das Schicksal des defizitären Zweibrücker Airports in die Hände des Saarlandes legt. Zu groß sei der Druck durch neue EU-Flughafenleitlinien und die politischen Großbaustellen Nürburgring und Flughafen Hahn. Die Flughafenfreunde beziehen sich dabei auf einen Vorschlag der saarländischen Landesregierung vom vergangenen Juni, dass das Management des Flughafens Saarbrücken-Ensheim den Geschäftsbetrieb des Zweibrücker Flughafens mit übernehmen könne. Die Zweibrücker Flughafenfreunde haben den Verdacht, dass dann das Saarland allein entscheiden könne, wann es den Standort Zweibrücken schließe. Die rheinland-pfälzische Landesregierung wies die Spekulationen gestern zurück. "Es gibt ausdrücklich keinerlei Bestrebungen der rheinland-pfälzischen Landesregierung, den Flughafen Zweibrücken zu schließen. Weder Rheinland-Pfalz noch die kommunalen Gesellschafter werden den Flughafen ‚fallen lassen'", sagte Marco Pecht, Sprecher des Mainzer Innenministeriums. Die Landesregierung werde "keine Lösung akzeptieren, die das Schicksal des rheinland-pfälzischen Flughafens Zweibrücken einseitig von einer Entscheidung des Saarlandes abhängig macht".

Der Vorschlag des saarländischen Wirtschaftsministeriums hat nach Darstellung von Staatssekretär Jürgen Barke (SPD) allerdings nicht die Schließung des Zweibrücker Standorts zum Ziel. Vielmehr sollen damit Personalkosten gesenkt und die Konkurrenz der beiden Flughäfen überwunden werden. Auch sehe der Vorschlag vor, Zweibrücken ein gewisses Maß an Flugbetrieb zuzusichern. Inzwischen arbeiten die beiden Flughäfen bereits - unabhängig von einem umfassenden Kooperationsvertrag - in Einkauf, Schulung und Technik zusammen.

Indes präsentiert der Wirtschaftsstaatssekretär Barke heute in Brüssel im Detail einen Konsolidierungsplan für den ebenfalls hoch defizitären Flughafen Saarbrücken-Ensheim. Ministeriumssprecher Wolfgang Kerkhoff ist zuversichtlich: "Wir können uns spätestens ab 2024 EU-konform verhalten." Um die Vorgaben aus Brüssel zu erfüllen, muss der Flughafen Saarbrücken bis zum Jahr 2024 seine Verluste zumindest annähernd auf Null zurückfahren.

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