China im Auto-Fieber

Peking · China bleibt eine Goldgrube für deutsche Autobauer. Auch wenn die dortige Politik die Autozulassungen wegen der Umweltverschmutzung immer mehr einschränkt. VW und Daimler stellen daher auch Elektro-Autos vor.

Herr Zetsche, im China-Geschäft haben Ihre Konkurrenten schneller erkannt, was das Land braucht. Daimler hinkt hinterher. Wann werden Sie BMW und Audi eingeholt haben?

Zetsche: Die Wettbewerber verkaufen mehr als wir. Das ist nicht gut. Aber wir sind zuversichtlich, auch wenn ich kein genaues Datum nennen kann, wann wir mit unseren Konkurrenten gleichgezogen haben. 2013 war schon ein sehr gutes Jahr. 211 000 Autos haben wir in China verkauft. Wir wachsen überall, bei den Kompakten am meisten. 2015 sollen es mehr als 300 000 Autos werden. Die Händler schauen auf sehr profitable Jahre - mit allen Produkten. Zwei neue Stützpunkte öffnen jede Woche. In Shanghai soll das größte Mercedes-Trainingszentrum der Welt entstehen. Wir investieren vier Milliarden Euro in den Standort China, bauen die Kapazitäten aus.

Wie profitiert der Standort Deutschland von Daimlers Investitionen in China?

Zetsche: Wir ziehen nichts ab, wir fügen nur etwas hinzu. Es geht uns nicht darum, etwas zu verlagern. Der Mindestlohn, die Debatte um Leiharbeit und Werkverträge gefährden den Standort viel mehr.

Welche Hindernisse gibt es für Elektroautos in Deutschland im Vergleich zu China?

Zetsche: Es bietet sich an, in China in Elektrofahrzeuge zu investieren. Der politische Wille ist sehr ausgeprägt, es gibt interessante Anreize, auf der regionalen und zentralen Ebene. Man könnte hier sogar noch mehr machen, als wir das derzeit tun. Es sind sehr gute Voraussetzungen, wir kommen zum richtigen Zeitpunkt.

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