Bahnlog-Chef plant neuen Güterbahnhof

Kirkel/Homburg. Auf dem Bahnlog-Gelände nahe dem Homburger Hauptbahnhof soll ein neuer Güterbahnhof entstehen. Das plant Bahnlog-Chef Jörg Michael Fries. Er will die Gleise des früheren Zollbahnhofs wiederbeleben und dort ein Umschlaggleis anlegen, das den Lkw-Verkehr an die Bahn anbindet. "Der Bedarf für eine Verbindung Schiene-Straße ist groß", sagt Fries

Kirkel/Homburg. Auf dem Bahnlog-Gelände nahe dem Homburger Hauptbahnhof soll ein neuer Güterbahnhof entstehen. Das plant Bahnlog-Chef Jörg Michael Fries. Er will die Gleise des früheren Zollbahnhofs wiederbeleben und dort ein Umschlaggleis anlegen, das den Lkw-Verkehr an die Bahn anbindet."Der Bedarf für eine Verbindung Schiene-Straße ist groß", sagt Fries. Und die Bedingungen auf dem Bahnlog-Gelände seien ideal, da Bahnlog nicht nur eine direkte Zufahrt zum Bahnhof Homburg hat, sondern auch unweit der Autobahn gelegen ist.

Bei seinen Plänen, die er gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Bahnlog-Logistik-Tochter RST, Hubert Kus, und RST-Gründer Fritz Schuberth verwirklichen will, muss Fries allerdings mit erheblichem Widerstand rechnen. So kündigt Frank John, Bürgermeister der Gemeinde Kirkel, an, gegen ein solches Vorhaben vorzugehen. Bereits jetzt ist Bahnlog dem Bürgermeister ein Dorn im Auge: "Wir haben Antrag auf Entwidmung des gesamten Geländes gestellt", sagt er. Grund dafür sei, dass das Gelände viele Jahre nicht mehr für den Bahnverkehr genutzt worden war und - weil es von der Natur zurückerobert worden war - kein Gewerbe mehr vertrage. Unabhängig davon fürchtet John durch eine Güteranbindung eine erhebliche Mehrbelastung der Gemeinde Kirkel. "Bereits jetzt haben wir ein Aufkommen von 1000 Lkw am Tag", sagt er. Widerstand kündigt auch der Bund für Umwelt und Naturschutz an, der Bahnlog vorwirft, seit Jahren auf unklarer Rechtsbasis zu agieren.

Fries ist trotz des angekündigten Widerstands optimistisch, sein Projekt verwirklichen zu können. Um den Kritikern die Möglichkeit zu geben, sich entsprechend zu äußern, will er das für die Genehmigung nötige Planfeststellungsverfahren mit öffentlicher Beteiligung ausführen.

Dass es Bedarf für einen solchen Umschlagplatz gibt, davon ist Fries überzeugt: Viele saarländische Unternehmen hätten Interesse signalisiert, sagt er. Schon gar, da es erst in Kornwestheim bei Stuttgart wieder eine entsprechende Möglichkeit gebe, komplette Ladungen umzuschlagen. "Aufträge gäbe es genug", sagt auch Schuberth, der sein Logistik-Unternehmen vor vier Jahren an Fries verkauft hat. Vor allem sei die Nähe zu Frankreich ein Standortvorteil, sagt Schubert, da Firmen ihre Waren vorzugsweise per Lkw nach Frankreich verschicken.

Für den Umschlagbahnhof will Fries zwei Gleise des alten Zollbahnhofs auf einer Länge von 500 Meter reaktivieren. Als Ausgleich will Fries auf dem Bahnlog-Gelände eine Naturschutzzone anlegen, die von einem Naturschutzbeauftragten überwacht werden soll.

Das Umweltministerium teilte auf Anfrage mit, eine Stellungnahme zu dem Projekt sei nicht möglich, da bisher kein Antrag eingegangen sei.

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