„Stahl hat im Saarland Zukunft“

Völklingen/Roden · Bei der Jubilarehrung der IG Metall-Verwaltungsstelle Völklingen in der Kulturhalle Roden wartete die Gewerkschaft mit rekordverdächtigen Zahlen auf: 1261 Mitglieder, die der Gewerkschaft 25 Jahre oder länger angehören, waren eingeladen.

 Seit Jahrzehnten sind sie Gewerkschafter: Der Verwaltungsbezirk Völklingen der IG Metall hat seine Jubilare geehrt. Unser Bild zeigt diejenigen, die schon seit 60 Jahren dabei sind. Foto: Rolf Ruppenthal

Seit Jahrzehnten sind sie Gewerkschafter: Der Verwaltungsbezirk Völklingen der IG Metall hat seine Jubilare geehrt. Unser Bild zeigt diejenigen, die schon seit 60 Jahren dabei sind. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Eine enorme Zahl von Jubilaren hatte der Völklinger Verwaltungsbezirk der IG Metall jüngst zu ehren. 483 Männer und Frauen blicken auf 25-jährige Mitgliedschaft in der Gewerkschaft zurück, 623 auf 40 Jahre, 135 auf 50 Jahre und 20 auf 60 Jahre. Gefeiert wurde in der Kulturhalle Roden.

In seiner Begrüßung würdigte Guido Lesch die IG Metall als schlagkräftige Organisation, die Egoismus, Maßlosigkeit, Ellenbogenmentalität und Rücksichtslosigkeit den Kampf angesagt habe. Werte wie Freundschaft und Solidarität hätten die Gewerkschaft in der Vergangenheit stark gemacht und würden auch in der Zukunft zu den Leitlinien zählen.

"Stahl hat im Saarland Zukunft", zitierte er den ehemaligen ersten Bevollmächtigen Kurt Hartz, der in diesem Jahr auf seine 60-jährige Gewerkschaftszugehörigkeit zurückblickt, wegen einer Zahn-OP jedoch nicht an der Feierstunde teilnehmen konnte. Stahl habe auch deshalb Zukunft, weil tausende Menschen mit Kurt Hartz erfolgreich für die Zukunft der Stahlindustrie gekämpft hätten. Zu ihnen gehört auch der frühere Gewerkschaftssekretär Werner Becker, der an diesem Tag zusammen mit Franz-Josef Brück, Alfons Denis, Gerhard Dörr, Günther Gerhard, Reinhold Haase, Friedel Heusch, Walter Klein, Herbert Kohl, Werner Ries, Josef Schreier, Eduard Uder und Engelbert Zöhler für 60 Jahre Treue und Solidarität in der IG Metall ausgezeichnet wurde.

Robert Hiry, erster Bevollmächtigter der IG Metall Völklingen, lieferte in seiner Festansprache einen beeindruckenden Rückblick auf 120 Jahre IG Metall und damit 120 Jahre Kampf für soziale Gerechtigkeit, Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen und Frieden. "Es war die IG Metall mit ihren Betriebsräten und Funktionären", sagte Hiry, "die mit Hilfe der Mitbestimmung dafür gesorgt hat, dass die Stahlindustrie im Saarland heute wettbewerbsfähig ist." Als Riesenfaustpfand bezeichnete Hiry die Flexibilität und Mobilität der Arbeitnehmer im Saarland. Da die Beschäftigten immer zu ihrem Unternehmen gestanden hätten, erwarteten jetzt die IG Metall und die Beschäftigten, dass die Unternehmer auch zu ihren Mitarbeitern ständen.

Eine klare Absage erteilte Hiry der Forderung, das Rentenalter auf 69 Jahre zu erhöhen. Stattdessen sprach er sich für die Wiedereinführung der öffentlich geförderten Altersteilzeit aus.

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