Glückauf fürs Erlebnisbergwerk Velsen

Völklingen. Die bisherige Landesregierung setzte auf den Standort Reden. Doch die Völklinger Sozialdemokraten wollen die geplante Dauerausstellung zur Geschichte des saarländischen Bergbaus nach Velsen holen und in Verbindung mit dem Erlebnisbergwerk und dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte zur touristischen Attraktion machen

 Glückauf und Prost: (von links) Delf Slotta, Direktor des Instituts für Landeskunde im Saarland, SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner, SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Erik Kuhn, Regionalverbandsdirektor Peter Gilllo, und Paul Hommes, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Völklingen, beim Neujahrsempfang. Foto: Becker & Bredel

Glückauf und Prost: (von links) Delf Slotta, Direktor des Instituts für Landeskunde im Saarland, SPD-Bundestagsabgeordnete Elke Ferner, SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzender Erik Kuhn, Regionalverbandsdirektor Peter Gilllo, und Paul Hommes, Vorsitzender des SPD-Stadtverbandes Völklingen, beim Neujahrsempfang. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. Die bisherige Landesregierung setzte auf den Standort Reden. Doch die Völklinger Sozialdemokraten wollen die geplante Dauerausstellung zur Geschichte des saarländischen Bergbaus nach Velsen holen und in Verbindung mit dem Erlebnisbergwerk und dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte zur touristischen Attraktion machen.Dies unterstrich Vorsitzender Erik Kuhn gestern beim Neujahrsempfang seiner Fraktion in der Wehrdener Kulturhalle. "Wir setzen auf die neue Landesregierung", sagte Kuhn unter starkem Beifall aus dem voll besetzten Saal. Kuhn dankte dabei auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD), der bereits einen Vorstoß für Velsen unternommen hat (die SZ berichtete).

Umweltfreundliche Technologien

Nach Kuhn kam der Fachmann schlechthin für Bergbaugeschichte zu Wort: Die SPD hatte Delf Slotta, Direktor des Instituts für Landeskunde und Leiter der Stabsstelle Bergbau im Wirtschaftsministerium mit Sitz in Reden, als Gastredner zum Neujahrsempfang verpflichtet. Slotta forderte dazu auf, die Zeiten des Bergbaus nicht zu verherrlichen, aber das bergbauliche Erbe als prägendes Element der Kultur des Landes zu bewahren. Was Standortfragen angehe, gelte es, "eine ehrliche, faire Diskussion" zu führen. Slotta schloss, wie bereits zuvor Kuhn, seine Rede mit dem Bergmannsgruß "Glückauf".

Kuhn unterstrich, auch nach dem Auslaufen des Bergbaus müsse Völklingen Energiestandort bleiben - mit umweltfreundlichen Technologien. Weitere Themen Kuhns waren der anstehende Landtagswahlkampf ("wir werden die SPD wieder in die politische Verantwortung bringen") und die Haushaltsnotlage der Stadt. Hier sei er sich mit seinem CDU-Amtskollegen Stefan Rabel einig, dass wirklich alles auf den Prüfstand müsse. Kuhn: "Es ist allerdings völliger Quatsch, wenn behauptet wird, dass ich etwas gegen das Personal im Rathaus habe. Hier wird niemand entlassen. Es geht um eine Optimierung der Arbeitsabläufe." Ansonsten forderte Kuhn das Saar-Umweltministerium auf, die Chemieplattform im französischen Carling kritisch unter die Lupe zu nehmen: "Bei der Krebshäufigkeit in unserer Region wird mir angst und bange."

Versprechen eingelöst

Neben den ernsten Dingen gab es beim Neujahrsempfang auch heitere Einlagen. Kuhn unterstrich so, er wie auch SPD-Stadtverbandsvorsitzender Paul Hommes hätten ihr jüngstes Neujahrsversprechen, nicht mehr zu rauchen, eingelöst. Nun trainiere er sogar für einen Halbmarathon, und wenn er das nicht schaffe, werde er zumindest am Völklinger City-Lauf teilnehmen. Am Rande des Empfangs vollzog sich eine gute Tat. Wolfried Willeke und Sandra Bollinger-Drudi überreichten als Vertreter der Interessengemeinschaft Heidstock einen symbolischen Spendenscheck über 2700 Euro an Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU). Das Geld, das Mucoviszidose-Kranken helfen soll, war beim jüngsten Schutzengellauf auf dem Heidstock hereingekommen.

Und zu alledem spielte der Musikverein Lauterbach unter Leitung von Bernhard Seiwert in gewohnter Frische auf.

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