Viele offene Lehrstellen im Saarland

Saarbrücken. Viele Betriebe im Saarland suchen angesichts rückläufiger Schulabgängerzahlen händeringend nach qualifizierten Lehrlingen. Die Wirtschaftskammern meldeten zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres mehrere hundert offene Plätze

Saarbrücken. Viele Betriebe im Saarland suchen angesichts rückläufiger Schulabgängerzahlen händeringend nach qualifizierten Lehrlingen. Die Wirtschaftskammern meldeten zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres mehrere hundert offene Plätze. "Wir haben rund 500 Ausbildungsstellen, die sofort besetzt werden können", sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer (HWK) des Saarlandes, Georg Brenner (Foto: Diersch). Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Zahl der offenen Stellen fast verdoppelt.

In der Ausbildungsplatzbörse der Industrie- und Handelskammer (IHK) sind derzeit noch rund 170 Stellen unbesetzt - gut dreimal soviel wie vor einem Jahr. Während im Handwerk die Zahl der neuen Ausbildungsverträge um 5,7 Prozent auf 1500 stieg, ging sie bei Industrie und Handel leicht auf 3000 zurück. Im Einzelhandel, der Gastronomie, am Bau oder in der Metall- und Elektroindustrie sei der Mangel an geeigneten Bewerbern wegen zurückgehender Schulabgängerzahlen bereits deutlich spürbar, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Volker Giersch (Foto: Hiegel). "Die Demografie droht zunehmend zur Wachstumsbremse zu werden", sagte er. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hatte vor einer Woche für die gesamte Saar-Wirtschaft rund 1350 offene Stellen gemeldet. Beide Kammern forderten, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss müsse mit einer Qualitätssteigerung an den Schulen gesenkt werden.

Bundesweit waren nach Angaben der BA Ende Juli noch 108 500 Lehrstellen unbesetzt. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr. 152 600 Bewerber sind noch unversorgt - 13 600 oder acht Prozent weniger als im Vorjahr. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Hans Heinrich Driftmann, klagte erneut über die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber. 20 Prozent der 15-Jährigen könnten unzureichend lesen, schreiben und rechnen. , A 7: Interview kir/dpa

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