Verkehrsausschuss-Vorsitzender: Bundesregierung soll S 21 beerdigen

Der Bund geht auf Abstand. Ist das der Anfang vom Ende des Stuttgarter Bahnhofsprojekts?Hofreiter: Das ist schwer einzuschätzen. Denn bei der Bundesregierung wird diese Frage nicht fachlich, sondern macht-taktisch entschieden

Der Bund geht auf Abstand. Ist das der Anfang vom Ende des Stuttgarter Bahnhofsprojekts?Hofreiter: Das ist schwer einzuschätzen. Denn bei der Bundesregierung wird diese Frage nicht fachlich, sondern macht-taktisch entschieden. Nach allem, was man hört, wird im Kanzleramt schon länger darüber diskutiert, was den Wahlchancen von Angela Merkel mehr schadet: das Projekt abzubrechen oder weiterzuführen. Bislang noch ohne Ergebnis.

Auch Verkehrsminister Ramsauer hat sich distanziert, aber nicht von S 21, sondern von dem internen Papier. Wie glaubhaft ist das?

Hofreiter: Ich kenne das Papier. Deshalb ist das auch kein Quatsch, wie Ramsauer behauptet. Ich gehe davon aus, dass der Minister nur in geringem Umfang über die Probleme von S 21 informiert ist.

Wie sollte es jetzt weitergehen?

Hofreiter: Bundesregierung und Deutsche Bahn AG müssen endlich das Versteckspiel beenden und alle Daten zu Stuttgart 21 auf den Tisch legen. Darauf werden wir auch im Verkehrsausschuss drängen Aber so weit ich das überblicke, wäre es das Klügste, das Projekt umgehend zu stoppen.

Es gab schon größere Bauarbeiten. Lässt sich das Projekt überhaupt noch stoppen?

Hofreiter: Das wäre durchaus möglich, denn bei den Kosten geht die Bahn intern mittlerweile von elf Milliarden Euro aus. Das ist völlig unvertretbar. Man muss sich die Dimension klar machen: Für den Neu- und Ausbau von Bahnhöfen und Schienenwegen gibt der Bund deutschlandweit lediglich 1,2 Milliarden Euro pro Jahr aus.

Das komplette Interview steht im Netz unter www.saarbruecker-zeitung.de/berliner-buero

Foto: dapd

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