Ein sportliches Familientreffen

Friedrichsthal. Schnell durch den Tunnel, bloß den richtigen Eingang nehmen, dann tänzelnd durch die Slalomstangen, die erste muss an der linken Schulter sein - und dann noch über das letzte Hindernis. Und das alles immer mit Blickkontakt zu Frauchen. Geschafft: 32,99 Sekunden stehen auf der Anzeigetafel. Eine super Zeit. Was sie wert ist, wird sich später zeigen

Friedrichsthal. Schnell durch den Tunnel, bloß den richtigen Eingang nehmen, dann tänzelnd durch die Slalomstangen, die erste muss an der linken Schulter sein - und dann noch über das letzte Hindernis. Und das alles immer mit Blickkontakt zu Frauchen. Geschafft: 32,99 Sekunden stehen auf der Anzeigetafel. Eine super Zeit. Was sie wert ist, wird sich später zeigen. Beau, der Hund von Anne Elisa Lenz aus dem Ruhrgebiet, hat seinen Lauf schnell und fehlerfrei absolviert. Dafür gibt's Applaus von den Zuschauern - und von Frauchen ein Leckerli. Fröhliches Hundegebell erklang am Wochenende aus der Friedrichsthaler Helenenhalle. Wo sonst Handballer spielen, Volleyballer schmettern oder Basketballer auf Korbjagd gehen, flitzten Hunde verschiedener Größen und Rassen über einen grünen Kunstrasen. Darauf standen verschiedene Hindernisse wie Slalomstangen, Tunnel, Stege, Wippen und Wände. In der Helenenhalle fand die Decathlon-Agility-Challenge statt. Ausrichter waren die Hundesportfreunde Saar.Mitorganisator war Jeremias Simson aus Bildstock. Der 26-Jährige betreibt mit seinen Hunden Kira und Lux selbst diese Sportart. Fast 500 Starterteams machten das Hallenturnier zu einem der größten seiner Art in Südwestdeutschland. Alle Plätze rund um die Halle waren zugeparkt. Die Starter kamen aus ganz Deutschland und aus den Benelux-Staaten, wie an den Auto-Kennzeichen zu sehen war. Etwa 30 Wohnwagen und Wohnmobile standen auf dem oberen Parkplatz.

Herrchen und Frauchen konnten die Sanitäranlagen in der Halle nutzen, fanden also ideale Bedingungen vor. Auch Jeanette und Michael Zimmer aus Ommersheim waren mit ihrer Hündin Sun nach Friedrichsthal gekommen. "Wir betreiben den Agility-Sport seit 1998", erzählte Michael Zimmer und schwärmte von dem tollen Ambiente in der Helenenhalle. "Sonst haben wir über die Winterzeit bei uns im Saarland nur Turniere in Reithallen. Dort ist es immer kalt, und es zieht", erläuterte Zimmer. Mittlerweile sei Agility zu einem Familiensport geworden. Man kenne sich und freue sich immer auf ein Wiedersehen bei den Turnieren. Jeanette Zimmer: "Von Frühjahr bis Herbst sind wir fast jedes Wochenende in ganz Deutschland unterwegs." Gestern Abend bei der großen Siegerehrung zum Abschluss der drei Turniertage sprach Bürgermeister Rolf Schultheis, er hatte die Schirmherrschaft übernommen, von einer "gelungenen Veranstaltung". Agility sei eine sehr interessante Sportart. Die verschiedenen Wettbewerbe hätten deutlich gezeigt, dass sowohl die Tiere als auch die Besitzer ihre Freude daran hätten. Zufrieden mit dem Verlauf und der Zuschauerresonanz zeigte sich Jeremias Simson. "Das war beste Werbung für unseren Sport", meinte er. Übrigens: Mit der Zeit von 32,99 Sekunden siegte Beau in dem betreffenden Lauf. Er war rund drei Zehntel-Sekunden schneller als der Zweitplatzierte. Nach der Siegerehrung wurde der Kunstrasen, der aus Hoffenheim angeliefert wurde, wieder zusammengerollt. Am kommenden Samstag und Sonntag, 2. und 3. März, kommt er erneut zum Einsatz. Dann gibt es in der Helenenhalle ein zweites Agility-Turnierwochenende. Hierzu erwarten die Veranstalter 400 Starter.

Hintergrund

Agility, auf Deutsch Behändigkeit, Flinkheit und Gewandtheit, ist eine aus England kommende Hundesportart. Es ist ein Freizeitsport für Hund und Mensch, in dessen Mittelpunkt ein Hindernis-Parcours steht, den der Hund überwinden soll. Damit die Hunde untereinander eine reelle Chance haben, sich zu messen, erfolgt eine Dreiteilung aller teilnehmenden Hunde anhand ihrer Größe und Leistungsfähigkeit. Je größer der Hund desto höher die Hindernisse. Man unterscheidet: Small - Schulterhöhe kleiner als 35 Zentimeter, Sprunghöhe 25 bis 35 Zentimeter; Medium - Schulterhöhe kleiner als 43 Zentimeter, Sprunghöhe 35 bis 45 Zentimeter und Large - Schulterhöhe ab 43 Zentimeter und Sprunghöhe 55 bis 65 Zentimeter. Daneben gibt es noch die Leistungsklassen A 1 bis A 3. ll

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