Warum mussten diese Hunde sterben?

Dörrenbach. Unfassbar, was den beiden jungen Hunden angetan wurde. Dabei sollten es Kyra und Samira auf dem Pferdehof von Dominique Hassel in Dörrenbach gut haben. Doch den beiden Australian Shepherds war nur ein kurzes Leben vergönnt. Ein Jagdpächter fand ihre Kadaver an der L 131. Rein zufällig stieß der Mann am 3. Februar auf die Hundeleichen (wir berichteten)

Dörrenbach. Unfassbar, was den beiden jungen Hunden angetan wurde. Dabei sollten es Kyra und Samira auf dem Pferdehof von Dominique Hassel in Dörrenbach gut haben. Doch den beiden Australian Shepherds war nur ein kurzes Leben vergönnt. Ein Jagdpächter fand ihre Kadaver an der L 131. Rein zufällig stieß der Mann am 3. Februar auf die Hundeleichen (wir berichteten). Anfangs ging die Polizei in St. Wendel davon aus, dass die Tiere schon im Welpenalter sterben mussten, ihr Besitzer sie getötet und wie Müll einfach neben der Leitplanke entsorgt hat. Den genauen Todeszeitpunkt bekamen die Ermittler nicht heraus. Die Überreste waren bereits stark verwest.Mittlerweile stellt sich die Situation jedoch anders dar. Die 27-jährige Dominique Hassel meldete sich bei den Beamten, nachdem sie von vielen Menschen nach dem SZ-Bericht vom 10. Februar auf die heimtückische Tat angesprochen worden war. "Mein Telefon stand nicht mehr still", berichtet sie. Warum waren die Anrufer überhaupt darauf gekommen, dass es sich bei den gefunden Hunden um Hassels Tiere handeln könnte? Ganz einfach - Hassel: "Meine beiden Hunde Kyra und Samira waren am 5. Januar weggelaufen. Mit Wurfzetteln habe ich seitdem nach ihnen gesucht." Mit Bildern der beiden Shepherds plakatierte sie. Sogar im Internet richtete die Pferdebesitzerin eigens eine Gruppe ein, um auf ihren schmerzlichen Verlust aufmerksam zu machen. Hier trugen sich mittlerweile an die 800 Helfer, Freunde und Unterstützer ein.

Hassel befürchtete schon wenige Tage, nachdem die Hunde verschwunden waren, dass ihnen etwas zustoßen könne: "Am 7./8. Januar war genau in dem Gebiet, wo wir wohnen, eine Treibjagd angekündigt." Hassel habe sich deshalb umgehend mit Jägern in Verbindung gesetzt und sie auf ihren Verlust aufmerksam gemacht. Die Teilnehmer an der Jagd sollten dabei Acht auf ihre beiden Lieblinge geben.

Die junge Frau berichtete, dass es wohl kein Problem für die Tiere gewesen sein könnte, sich selbst zu versorgen. Sie seien folglich nicht verhungert oder verdurstet. Für Dominique Hassel ist klar: "Die Tiere wurden getötet." Ein Grund, warum sie so felsenfest davon ausgeht: Es habe sich - anders als von der Polizei nach ersten Untersuchungen gemeldet - nicht um Welpen gehandelt. Hassel: "Kyra war am 9. September 2009 geboren worden, Samira am 3. März 2010." Es waren folglich zwar junge, aber keine hilflosen Hunde, versichert Hassel.

Sie kann es nicht begreifen, warum ihre Vierbeiner sterben mussten. Sie sollten Pferdehof-Hunde sein, dort wo Vollblut-Araber in ihren Ställen untergebracht sind und gepflegt werden. Kyra habe sich überhaupt nicht erst an ihre großen Mitbewohner gewöhnen müssen. "Sie ist unter einem Pferdewagen auf die Welt gekommen." Nicht bei ihr, sondern bei Menschen, die es nicht gut mit ihr meinten. Hassel: "Wir haben die Hündin aus schlechtem Umfeld herausgeholt." Und damit sie eine Spielgefährtin hat, "habe ich aus privater Zucht in Neunkirchen noch eine Hündin dazugekauft". Samira sollte so ihre Begleiterin sein.

Für Dominique Hassel ist die Sache mit dem Fund der toten Tiere längst nicht erledigt. "Ich will wissen, wer das war, wer so etwas macht." Sie hofft auf Zeugen, die eine entscheidende Spur zum Tierpeiniger haben. Bis dahin setzt sie auch ihre Aktion im Internet fort.

Die Polizei fahndet indes von Amts wegen nach dem Täter. Er machte sich wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz schuldig.

Hinweise an die Polizei in St. Wendel, Telefon (0 68 51) 89 80.

"Ich will wissen, wer das war, wer so etwas macht."

Dominique Hassel (27)

aus Dörrenbach, Besitzerin der beiden umgebrachten Hunde

Am Rande

Reaktionen auf den Tod der beiden Hunde im Internet:

- "Da krieg ich so einen Hass, wenn ich solche Berichte lesen muss. Wie krank muss man sein?"

- "Fassungslos - ohne Worte - tut mir sehr leid für Dich."

- "Ich hoffe, man findet den Täter schnellstmöglich."

- "Was für eine grausame und unsinnige Tat."

- "Die Täter wird man leider nie finden. Ich kenne das nur all zu gut. Tiere sind eben laut Gesetz nur eine Sache, und so lange diese Gesetze nicht endlich verschärft werden, kann man auch gegen diese Täter nix machen."

- "Es ist so verdammt traurig, dass sich solche Leute aus irgendwelchen niederen Instinkten an Tieren vergreifen." red

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