Die Musik ist ihre gemeinsame Sprache

Tholey · Um gemeinsam zu musizieren, trafen sich 31 Kinder und Jugendliche aus Spanien, Peru, Chile, Luxemburg und dem gesamten Bundesgebiet für vier Tage im Tholeyer Jugendgästehaus. Die sechsten Gitarrentage im Saarland beinhalteten Workshops sowie einen Kompositionswettbewerb und endeten mit einem gemeinsamen Konzert.

 Konzentriert zupften die Gitarrenschüler aus Peru, Chile, Spanien, Luxemburg und Deutschland die Saiten. Foto: Faber

Konzentriert zupften die Gitarrenschüler aus Peru, Chile, Spanien, Luxemburg und Deutschland die Saiten. Foto: Faber

Foto: Faber

31 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen acht und 17 Jahren waren in der vergangenen Woche aus Spanien, Peru, Chile, Luxemburg und ganz Deutschland mit Rucksack und Gitarre in der Tholeyer Jugendgästehaus angekommen. Ihr Ziel war es, bei den sechsten Gitarrentage für Kinder und Jugendliche im Saarland in die Saiten zu greifen - und das nicht alleine.

"Die Lust gemeinsam Gitarre zu üben, hat sie zum Mitmachen animiert und motiviert", sagte die Musikpädagogin Inés Peragallo aus Lebach, die mit José Pedroni den klassischen Gitarren-Workshop organisierte. Gitarrenschüler, so ergänzte Pergallo, hätten nach wie vor wenig Möglichkeiten mit Gleichaltrigen in einer großen Gruppe zu spielen.

Im Kurs genügte ein Zeichen von ihr und die Blicke des 31-köpfigen internationalen Gitarren-Ensembles waren auf sie fixiert, ein weiteres Zeichen, und sie spielten in großer Besetzung das Lied "Playtime". Probleme mit der Verständigung untereinander, Fehlanzeige. "Die Musik ist ihre Sprache", verdeutlichte die die Musikpädagogin.

Über 100 Kompositionen

Der zwölfjährige Lebacher Dominik Henschel absolvierte schon seine fünften Gitarrentage. "Es macht Spaß, und man hat längere Übungszeiten", nannte er als Vorteil. Sieben Kinder aus Lima in Peru hatten von ihrer Schule Sonderurlaub für den Kurs erhalten. Sie wurden von den Lehrern Roberto Terry und Oscar Zamora begleitet. "Wir sind auch gekommen, um die Menschen und die Kulturen kennenzulernen", sagte René Saux.

Es sei sehr interessant, so die 15-jährige Karina Martin aus Conception in Chile, mit Jugendlichen aus anderen Ländern zusammen Musik zu machen. Für Nicolas Uriz aus der spanischen Stierkampfstadt Pamplona war das nicht neu. "Ich war im letzten Jahr schon dabei. Es ist wunderbar", schwärmte der 17-Jährige.

Der Workshop ist zudem gekoppelt an einen internationalen Kompositionswettbewerb für Kinder-Gitarren-Kammermusik. Zwei Monate vor dem Start der Gitarrentage bekamen die Kinder die Noten bereits zugesandt, um diese schon einmal einzuspielen. "Zwischen 100 und 120 Kompositionen aus 30 Ländern gehen pro Jahr ein. Wir wählen fünf, sechs Stücke aus", erklärte Pedroni. Die Kinder probten intensiv und wuchsen während des viertägigen Kurses zum Ensemble zusammen. Dafür tat die Freizeitgestaltung ihr Übriges. "Es ist ein Gitarrenkurs mit Unterhaltungsprogramm", verdeutlicht Peregallo.

So stand eine Nachtwanderung zum Schaumberg-Turm auf dem Programm, und sie besuchten das Konzert vom dänischen Gitarristen Jakob Bangso im Tholeyer Rathaus. Beim Abschlusskonzert in der Lebacher Stadthalle stellten die Teilnehmer gemeinsam ihre Arbeit vor. Das Programm bestand aus den Kompositionen, die es ins Finale des Kompositionswettbewerbs geschafft hatten.

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Auf einen Blick Da das Schönstatt-Zentrum auf dem Lebacher Wünschberg geschlossen ist, fanden die sechsten Gitarrentage für Kinder und Jugendliche erstmals im Tholeyer Jugendgästehaus statt. Veranstalter waren die Stadt Lebach und die Gemeinde Tholey in Kooperation mit Inés Peragallo und Jose Pedroni. Die Schirmherrschaft hatte der saarländische Kultusminister Ulrich Commerçon (SPD) und Gitarrist Roberto Aussel übernommen. frf

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