Ein Toter kommt selten allein

Eiweiler. K.o.-Tropfen getarnt als Potenzmittel, ein Pfarrer in der Schubkarre und jede Menge vermeintliche Leichen. Das alles konnten die Zuschauer am vergangenen Wochenende im Dorfgemeinschaftshaus Eiweiler beobachten. Dort präsentierten die Theaterfreunde die Komödie "Oje, schon wieder eine Leiche!"

Eiweiler. K.o.-Tropfen getarnt als Potenzmittel, ein Pfarrer in der Schubkarre und jede Menge vermeintliche Leichen. Das alles konnten die Zuschauer am vergangenen Wochenende im Dorfgemeinschaftshaus Eiweiler beobachten. Dort präsentierten die Theaterfreunde die Komödie "Oje, schon wieder eine Leiche!"."Theater spielen hat in unserem Ort eine lange Tradition, die leider über Jahre hinweg eingeschlafen war. 2006 haben sich einige Laienschauspieler zusammengeschlossen und die Theatergruppe gegründet. Seitdem führen wir jedes Jahr im November ein neues Stück auf", erzählt Raimund Finkler, der sich selbst als Mädchen für alles bezeichnet und Mitglied bei den Theaterfreunden ist. "Anfangs hatten wir nur zwei Vorführungen, aber die Nachfrage wurde immer größer. Dieses Jahr gibt es daher vier Vorstellungen, die mit jeweils 170 Plätzen schon alle ausverkauft sind", berichtet er stolz.

Schon Mitte August haben die Akteure mit den Proben begonnen. Fast alle von ihnen sind seit der Gründung mit dabei, nur Jochen Haupenthal feierte seine Bühnenpremiere als Ede Meier.

Dieser plant zusammen mit dem Vorstadtganoven Toni Knast (Mario Veit) das nächste Verbrechen, bei dem sie das Opfer mit K.-o.-Tropfen außer Gefecht setzen wollen. Getarnt als Potenzmittel geraten die Tropfen allerdings in die falschen Hände und werden irrtümlich von verschiedenen Personen eingenommen. Die daraus resultierenden Vorfälle spielen sich im Hause des Ehepaares Ilse (Tina Finkler) und Karl-Otto Meuchler (Wilfried Ludwig) ab, deren Tochter Carmen (Rita Backes) bald heiraten möchte.

Zuerst trinkt Manni Hecht (Christoph Backes) von dem vermeintlichen Potenzmittel und wird auf der Stelle bewusstlos. Kurzerhand verstauen Ilse und Carmen die "Leiche" im Gartenhaus. Der zukünftige Schwiegersohn Alexander (Michael Backes), der auch von den Tropfen genommen hat, findet seinen Platz in der Garage. Die Leiche des Pastors (Raimund Backes) stellen Mutter und Tochter in einer Schubkarre vor der Kirche ab.

Doch es kommt noch schlimmer, denn Tratschtante Vreni Weiß (Birgit Lauck) scheint den Meuchlers auf die Schliche gekommen zu sein. Durch den augenscheinlichen Massenmord wittert auch Reporterin Kritzler (Petra Backes) die Story ihres Lebens. Polizeikommissarin Müller (Gisela Jost) hat derweil alle Hände voll zu tun. Sie ist überzeugt, Kleinstadtganove Toni und sein Komplize Ede sind an allem Schuld. So siegt nach einer turbulenten Vorstellung doch noch die Gerechtigkeit.

Bereits während der Aufführung merkt man, dass die Begeisterung, mit der die Schauspieler dabei sind, auch auf das bunt gemischte Publikum abfärbt. Lautes Lachen und tobender Applaus erfüllen des Öfteren den Saal und belohnen die Akteure.

Als eine Bereicherung für den Ort sieht Heike Hans die Theatergruppe. "Es ist toll, dass sich die Schauspieler so viel Zeit nehmen, um ein solches Stück einzuproben", meint die Eiweilerin. Sie sieht sich die Vorführung jedes Jahr gerne an und findet es schön, dass auch viele Zuschauer von außerhalb kommen.

Auf einen Blick

Die Akteure der Theaterfreunde: Ilse Meuchler: Tina Finkler, Karl-Otto Meuchler: Wilfried Ludwig, Carmen Meuchler: Rita Backes, Vreni Weiß: Birgit Lauck, Toni Knast: Mario Veit, Ede Meier: Jochen Haupenthal, Manni Hecht: Christoph Backes, Lilli: Marianne Finkler, Alexander: Michael Backes, Pastor: Raimund Backes, Kritzler: Petra Backes, Müller: Gisela Jost. sara

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