Bei Kreuzwegandacht erklang Franz Liszts „Via crucis“

St Wendel · Die Kreuzwegandacht am Palmsonntag in der Wendelinusbasilika war getragen von Orgelmusik und Chorgesang. Franz Liszts Komposition „Via Crucis“ verlieh dem Abend eine besinnliche und feierliche Stimmung.

Kein Konzert, sondern eine Kreuzwegandacht mit Franz Liszts "Via crucis" war die geistliche Abendmusik am Palmsonntag in der Wendelinusbasilika. Der fast 80-Jährige hatte in den Jahren 1878/79 mit seinem Werk eine geschlossene Komposition von großer Ausstrahlung geschaffen, deren intensive Darstellung durch Orgel und Sänger ihre Wirkung auch dieses Mal nicht verfehlte.

Die wichtigste Rolle dabei spielte die Orgel. Martina Haßdenteufel verstand es, die volle Bandbreite spätromantischer Programmmusik überzeugend zu inszenieren, mit vielen spannungsreichen meditativen Melodien, dissonanter Harmonik und einem dynamischen Höhepunkt bei den harten Hammerschlägen der Kreuzigung.

Nicht umfangreich, aber dennoch wesentlich war der Beitrag des Chors der Basilika (Leitung: Stefan Klemm) im gregorianischen Hymnus der 1. Station, im Bach-Zitat "O Haupt voll Blut und Wunden" und dem Lied "O Traurigkeit, o Herzeleid", das in der breit angelegten zwölften Station ("Jesus stirbt am Kreuz") ertönt. Wiederholt waren jeweils den Männer- bzw. Frauenstimmen besondere Aufgaben zugewiesen. Solistische Rufe fügten Johannes Hautz und Susanne Eisenhuth ein.

Mit hellem und expressiven Bariton hatte Hautz dem Kreuzweg die Arie "Ich will den Kreuzstab gerne tragen" aus der gleichnamigen Kantate von Johann Sebastian Bach vorangestellt, nachdem Martina Haßdenteufel einleitend dessen Choralvorspiel "O Mensch, bewein dein Sünde groß" in wechselnden Farben ausgeführt hatte. Pfarrer Klaus Leist, in liturgischer Kleidung, schlug mit Gedanken zum "Kreuz mit dem Kreuz" die Brücke zur Gegenwart und knüpfte mit seinem Schlusswort daran an. Nach ihm verließen die zahlreichen Besucher in angebrachter Stille den Raum.

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