Nationalteam trainiert für die EM in St. Wendel

St Wendel · Ostern. Ferien. Zeit zum Faulenzen, zum Innehalten. Nicht so für die Junioren der Mountainbike-Nationalmannschaft. Sie waren seit Karfreitag in St. Wendel, um sich auf die Europameisterschaft vorzubereiten. Vom 5. bis 8. Juni ist die Kreisstadt nach 2001 erneut Gastgeber der Europameisterschaft Mountainbike-Cross-Country.

 Die Mountainbike-Junioren-Nationalmannschaft machte am Oster-Wochenende auch auf dem St. Wendeler Schloßplatz Station. Foto: B&K

Die Mountainbike-Junioren-Nationalmannschaft machte am Oster-Wochenende auch auf dem St. Wendeler Schloßplatz Station. Foto: B&K

Foto: B&K

Ein Marmeladenbrot mit Bananenscheiben, frische Tomaten und Gurken auf der Wurststulle, Müsli und Orangensaft: Die sechs Jungs und drei Mädels der Mountainbike-Junioren-Nationalmannschaft lassen sich ihr Frühstück gestern im Hotel Posthof noch einmal schmecken, bevor es auf die Heimreise geht. Seit Karfreitag war das Team mit drei Betreuern in St. Wendel, um sich auf die Europameisterschaft Anfang Juni vorzubereiten. Quasi ein letztes Trainingslager vor einem der Saison-Höhepunkte. "Der Wettkampfkalender ist sehr eng, da sind wir ab sofort jedes Wochenende unterwegs", begründet der Junioren-Nationaltrainer Frank Brückner.

Also hieß es über Ostern: trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Der Schwerpunkt lag dabei, wie Brückner erklärt, auf der Technik-Schulung. "Wir haben versucht, die Grundlagen zu festigen und diese auf der Strecke umzusetzen." Außerdem war so genanntes Speed-Training, bei dem die Zeit im Vordergrund stand, angesagt. Zwar haben die Jugendlichen nicht viel vom St. Wendeler Land gesehen, aber immerhin standen auch zwei Touren rund um die Kreisstadt auf dem Programm, was der Region ein Lob des Bundestrainers einbringt: "Das Radfahrnetz ist vorbildlich."

Strecke erkunden

In erster Linie ging es aber um die Strecke. Für die Jungs und Mädels eine neue Erfahrung. "Ich hätte sie gerne technisch anspruchsvoller", urteilt der 17-jährige Tobias Eise aus Schotten in Hessen. Viel Asphalt, wenig Waldwege, das hätte er sich umgekehrt gewünscht. Maximilian Brandl aus Lohr am Rhein, 16 Jahre alt, gefällt hingegen die Strecke: "Sie bietet alles, was mir liegt", sagt er. Brückner selbst kennt die Strecke schon. Schließlich war er bis vor zwei Jahren Bundestrainer im Erwachsenen-Bereich und des Öfteren in St. Wendel. Nach der Silber-Medaille bei den Olympischen Spielen dachte er, das sei ein guter Moment, um aufzuhören. Er arbeitet nun als Lehrer (Mathe und Sport) und genießt die Zeit für Familie und Hobbys. "Alles ist viel entspannter", sagt er.

Worunter seine Motivation aber nicht leidet. "Wir wollen eine Medaille", blickt er auf die EM. Allerdings sei die Saison noch jung, und er könne noch nicht sagen, wie sich die Konkurrenz in den nächsten Wochen entwickelt.

Der Auftakt jedenfalls verlief gut. Beim ersten internationalen Rennen vor etwa 14 Tagen in Italien landeten fünf deutsche Sportler unter den ersten 15, Luca Schwarzbauer fuhr auf den zweiten Platz. Der 17-Jährige aus Nürtingen hat denn auch die größten Ambitionen bei den Jungs im Team: "Mein Ziel ist das Podium." Er ist froh, dass er sich im Vorfeld die Strecke schon mal ansehen konnte: "Es ist gut, dass wir hier waren, das ist ein Vorteil." Bei den Anstiegen habe er die Zeit genommen, "und darauf kann ich jetzt mein Training aufbauen". Vom Heimvorteil will Brückner allerdings nicht sprechen. Die Strecke sei relativ leicht. Da spiele mehr Kondition, weniger Technik eine Rolle. "Wenn andere Teams zwei, drei Tage darauf üben, ist der Heimvorteil aufgehoben", sagt er. Trotzdem: Gerade, weil die EM in Deutschland über die Bühne geht, will er "dem eigenen Publikum zeigen, was wir drauf haben".

Das will auch Sarah Bauer, ebenfalls 17 Jahre alt und ebenfalls aus Nürtingen, zeigen. Zwar hätte sie sich eine technisch anspruchsvollere Strecke gewünscht. Dennoch will sie unter die Top fünf kommen, "an einem guten Tag ist auch ein Sieg drin".

sankt-wendel.de

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