Wenn die Queen Pippi Langstrumpf begegnet

Hoof. Karnevalslieder tönen durch das Gasthaus Dell "Fischersch". Rund 140 Narren klatschen und schunkeln mit. "Ganz schön eng hier", murmelt eine Besucherin, während sie sich an einer Menschengruppe vorbeischiebt

 Die Tanzgruppe New Generation erntete mit ihrem Pippi-Langstrumpf-Stück Applaus. Foto: evr

Die Tanzgruppe New Generation erntete mit ihrem Pippi-Langstrumpf-Stück Applaus. Foto: evr

Hoof. Karnevalslieder tönen durch das Gasthaus Dell "Fischersch". Rund 140 Narren klatschen und schunkeln mit. "Ganz schön eng hier", murmelt eine Besucherin, während sie sich an einer Menschengruppe vorbeischiebt. "Es ist zwar klein, aber trotzdem fein", beschreibt Tanja Sudau von der Unterhaltungsgruppe Hoof (UHG), die bereits zur dritten Kappensitzung ins "Fischersch" einlädt. Dem stimmt auch Melanie Cullmann zu: "Die Stimmung hier ist trotzdem super. Jeder kennt jeden und alle machen mit", schwärmt die Niederkircherin im Wichtelkostüm. Sie besuche gerne Karnevalsfeste und feiere im "Fischersch" mit mehreren Freunden. Darunter auch Sascha Engels, der mit seinem St.-Patricks-Day-Kostüm als Ire sogar das Motto der Kappensitzung "Europa, wie's lacht und sin(g)kt" trifft.Das Thema spiegelt sich auch in den Reden wider. Marc-André Müller unterhält als musikalischer Leiter und Moderator "Franzose Pierre Clochard" das Publikum, während Udo Ritter als "Queen Elizabeth II." überrascht. Auch der "italienische Mafiosi" Lukas Fuchs, "Holländerin Sylvie van der Vaart" Silke Wagner und "Bayerin Resi" Kathrin Müller sorgen mit ihrer Moderation für internationales Flair.

"Wir haben aber auch Tänze vorbereitet", berichtet der UHG-Vorsitzende Sascha Müller. Neben dem Pinocchiothema der Minigarde, einem fetzigen Disco-Auftritt der Teeniegarde und dem irischen Tanz des Maxiballetts zeigt auch die Tanzgruppe New Generation mit ihrem Pippi-Langstrumpf-Motto ihr Können. Als die kleinen Mädchen mit grünen Latz-Kleidern und bunten Kniestrümpfen über die Bühne hüpfen, gibt es beim Publikum kein Halten mehr.

"Raketen" ernten zahlreiche Büttenreden und Sketche. Udo Ritter liest den "Heemern" als "Queen Elizabeth II." die Leviten und diskutiert über die Zukunft des örtlichen "Fruit and Vegetable Clubs", während Marc Ritter als lebende Zigarettenschachtel mit Filterhut von den Abenteuern des Philipp Morris erzählt. "Nachrichtenmüll aus dem letzten Jahr" ist schließlich Thema beim musikalischen Überblick der "Ostertaler Müllabfuhr". Als die Akteure neben der Griechenpleite und Kanzlerin Angela Merkel alias Caren Ecker auch die angeblich aufgrund von Sparzwängen notwendige Fusion von Hoof und Niederkirchen auf die Schippe nehmen, tönt lautes Lachen durch das Publikum. Auch der "Selbsthilfegruppe"-Sketch, in dem die Teilnehmer unter der Leitung von Raphael Müller eigenartige Phobien schildern, erntet regen Applaus. "Da gibt es welche, die Angst vor dem Buchstaben A oder vor peinlichen Pausen haben. Das sorgt schon für Gelächter", erzählt Sascha Müller. Für gute Laune sorgt so auch Torsten "Schrammel" Merscher, der einen Einblick in die VIP-Szene des Münchner Oktoberfestes gewährt.

"Wir haben einfach ein sehr vielseitiges Programm. In unserer Kappensitzung spielen wir beispielsweise mit Marc Ritter und Silke Wagner auch einen Sketch von Dieter Hallervorden nach", erklärt der Vorsitzende der UHG. Stimmungsgaranten seien auch das Männerballett und die "8-Besten". Als süße "Meisjer" verkleidet tanzen die Mitglieder des Männerballetts den "Traum von Amsterdam" und geben mit Musiker "Psy"-Double Raphael Boilly und dem "Gangnam Style"-Lied zudem eine heiß begehrte Zugabe. Im Anschluss setzen die "8 Besten" mit Gassenhauern wie dem "Heemerhausenlied" oder "Mir gehen nur häm wann's hell is" den Schlussakkord.

"Die Stimmung bei unserer Kappensitzung ist gut und wir versuchen, alles möglich zu machen, auch wenn viele es nicht für möglich halten", erklärt Müller und bezieht sich dabei auf die "Fischersch"-Wirtschaft. "Wir haben unsere Sitzungen immer in einem größeren Gasthaus veranstaltet, das es jedoch seit drei Jahren nicht mehr gibt", so der Osterbrücker. Als Übergangslösung sollte daher das Gasthaus "Fischersch" Veranstaltungsort sein, obwohl die Räume sehr klein seien. Niemand habe daran geglaubt, dass dies funktionieren könne. "Aber wir haben es doch geschafft", berichtet Müller stolz.

Auf einen Blick

Die Akteure: Moderation: Silke Wagner, Lukas Fuchs und Kathrin Müller; Musik: Marc André Müller; Queen Elisabeth II: Udo Ritter; Minigarde: Karina Piegza, Nina Höll, Johanna Müller, Lena Höll, Joline Mika, Lea-Sophie Volz, Amalia Kostka, und Alina Raber mit den Trainerinnen Ilona Feis und Veronika Kostka; Zigarettenpäckchen Wortspiel: Marc Ritter; Midigarde mit dem Pippi Langstrumpf-Tanz: Anna Mannbar, Elisa Mannbar, Fabienne Reinhardt, Emma Kerber, Maike Kerber, Jana Schröder, Pauline Cloß, Elisa Cullmann, Marie Glück, Louisa Raber, Hannah Siffrin, Milena Schneider, Emilia Persch, Darline Wagner und Tabea Wagner mit den Trainerinnen Annika Fell, Anna-Lena Witteczeck und Kathrin Müller; Sketch im Restaurant: Marc Ritter, Sascha Müller und Silke Wagner; Teenie Garde: Jana Fell, Franziska Ecker, Lea Müller, Luisa Kremp, Laura Kunz, Jasmin Stamm, Joelle Meier, Michelle Schwarz und Cindy Dausend mit den Trainerinnen Anna Höll und Jana Schwarz; Ostertaler Müllabfuhr: Udo Ritter, Wolfgang Gutmann, Karina Ritter, Caren Ecker, Franziska Ecker, Mike Höll, Frank Geis, Marco Geis; Sketch Selbsthilfegruppe: Annika Fell, Laura Thome, Anna-Lena Witteczeck, Raphael Müller, Ronny Veit, Tobias Müller mit Trainer Sascha Müller; Büttenrede Oktoberfest: Torsten Merscher; Irischer Tanz "The Dubliners": Desiree Schneider, Nina Ritter, Lisa Schilling, Inka Lang, Annika Schulte, Jessica Riedschy, Sabrina Koch und Franziska Zajons; Männerballett: Ricardo Sudau, Andreas Becker, Dominik Becker, Tobias Müller, David Fuchs, Lukas Fuchs, Jonas Agsten, Fabian Keller, Marc Ritter und Raphael Boiler mit den Trainerinnen Tanja Sudau und Nadine Müller; Die 8 Besten: Wolfgang Gutmann, Michael Jung, Martin Cullmann, Udo Ritter, Karina Ritter, Marko Geis, Frank Geis, Sascha Müller und Mike Höll; Technik: Manfred Schneider, Dirk Fell und Raphael Müller; Bühne: Hans Martin Hoffmann, Frank Geis, Marko Geis, Udo Ritter und Sascha Müller. evr

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