CDU: Bei Gemeinde-Fusion werden Bürger gefragt

Oberthal/St Wendel · Während die SPD erste Schritte hin zur Ehe zwischen St. Wendel und Oberthal fürchtet, weist die Union solche Bestrebungen ab. Es gebe Kooperationen, die ausgebaut werden sollten. Mehr sei zurzeit nicht vorgesehen.

In der der Debatte um engere Zusammenarbeit auf Verwaltungsebene bekommt Oberthals Bürgermeister Stephan Rausch (CDU) von seiner Partei Schützenhilfe. "Die Kooperationen mit St. Wendel laufen gut. Eine Fusion steht nicht an", ließ deren Gemeindeverbandsvorsitzender Hermann-Josef Scharf wissen. Damit reagierte er auf Vorwürfe des SPD-Chefs Thomas Steinmetz, der Rausch vorwarf, sich nicht entschieden genug gegen kommunale Neuordnung und für die Selbstständigkeit seiner Gemeinde einzusetzen. Scharf: "Oberthaler bleiben Single und wollen keine Ehe eingehen." Die Gemeinde habe das auch gar nicht nötig, denn sie sei gut aufgestellt, schob der CDU-Mann nach.

Zusammenarbeit mit Namborn

Auf verschiedenen Ebenen tauschten sich indes die Kreisstadt und Oberthal aus. Das gelte im Übrigen auch für andere Nachbarkommunen wie beispielsweise für Namborn, mit der bereits seit 40 Jahren im Forstbetrieb eine Kooperation bestehe, berichtete Scharf. Was die Vorwürfe seitens der SPD konkret im Umgang mit St. Wendel betrifft, arbeiteten Oberthaler Verwaltungsmitarbeiter mit denen im städtischen Rathaus ebenfalls gut zusammen. In der Tat werde dies ausgebaut, als nächsten Schritt beim Standesamt. Das sei im Gemeinderat auch so vorgestellt worden. St. Wendels Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) hatte dies im Stadtrat ebenfalls angekündigt.

Bouillon schloss gegenüber der SZ für die Zukunft Strukturreformen nicht aus, an deren Abschluss auch neue Gebietsgrenzen stehen könnten. Allerdings nannte er kein Zeitfenster. Die heiratswilligen Partner müssten allerdings zusammenpassen.

Rausch seinerseits schloss aus, dass seine Kommune mit St. Wendel fusioniert. In dieser Aussage bemängelten die Sozialdemokraten fehlende Nachdrücklichkeit und forderten konkrete Information über die Gespräche beider Verwaltungschefs. SPD-Chef Steinmetz befürchtete sogar, dass Bouillon und Rausch bereits über eine Gemeinde-Ehe geredet haben könnten (wir berichteten).

Scharf dementiert: "Sollte es neue Strukturen geben, dann werden wir die Bürger mit ins Boot nehmen." Bis dahin dauere es aber wohl eine Weile. "Noch ist die Zeit nicht reif dafür."

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