Geotouristische Highlights mit GPS erkunden Ein Naturwunder am Hellerberg

Freisen. Angekommen vor der Basaltrose im stillgelegten Steinbruch Hellerberg greift ein Großteil der 30-köpfigen Wandergruppe sofort zur Digitalkamera. Die etwa 15 Meter hohe Steinbruchwand, mit seiner Felsstruktur in Form einer Zwiebelschale, dient ihnen als nicht alltägliches Motiv

Freisen. Angekommen vor der Basaltrose im stillgelegten Steinbruch Hellerberg greift ein Großteil der 30-köpfigen Wandergruppe sofort zur Digitalkamera. Die etwa 15 Meter hohe Steinbruchwand, mit seiner Felsstruktur in Form einer Zwiebelschale, dient ihnen als nicht alltägliches Motiv. "Es ist ein Naturwunder, was sich uns hier bietet", sagt Reiner Schäfer, der Vorsitzende des Mineralienvereins. Bis 1981 wurde im Steinbruch Hellerberg auf drei Etagen Andesit abgebaut. Zuletzt war die Basaltrose größtenteils verschüttet. Sie wurde dank der Gelder aus dem EU-Förderprogramm Leader im vergangenen Winter wieder freigelegt. "Die Idee zum Projekt hat der Mineralienverein geboren", erklärt Achim Später vom Netzwerk Freisen stolz. Jetzt stehe man vor einem Fenster in die Erdgeschichte. Ab dem kommenden Frühjahr werden Späters verbale Ausführungen auch durch den Einsatz von moderner Technik ersetzt. Eingebunden ins Konzept der Freisener Achat-Wanderwege soll am Hellerberg ein gut ausgeschilderter und von übersichtlichen Schautafeln begleiteter Geopfad entstehen, auf dem der Wanderer viele nützliche Informationen zur Geologie und den Mineralienfunden in der Region erfahren wird. Weiterhin angelegt werden zwei Themen- und Erlebnistouren, auf denen der interaktive Wanderer alle Infos zu den regionalen Sehenswürdigkeiten direkt auf den GPS-Handcomputer erhält. Die Besucher können dann die GPS-Einheit bei der Gemeinde ausleihen und sich anschließend auf ihre satellitengestützte Entdeckungsreise begeben. Durch die Verbindung der interaktiven Einheit mit den verschiedenen Themenwegen werden regelrechte Erlebnisstationen in der Natur eingerichtet. "Wir möchten damit auch die Bevölkerung, auch jüngere Leute, an die Natur ran führen", ist das Ziel von Lydia Hoff-Güdelhöfer vom Naturpark Saar-Hunsrück. Der weitere Weg führt die Wandergruppe hinauf in die dritte Etage des Steinbruchs. "Auch diese Stelle ist Vulkanismus pur", informiert Schäfer. Es sei außerdem überaus selten, dass man Stellen wie rund um den Hellerberg in so kompakter Form vorfinde. "Bei dem Gestein handelt es sich um magmatisches Ergussgestein das sich vor 270 Millionen in der Permzeit bildete", erzählt Schäfer. Noch heute ließen sich am Hellerberg noch mehrere einstige Lavaströme nachweisen. "Heimische Mineraliensammler haben hier schon faszinierende Funde gemacht", fügt er an. Diese und andere beeindruckende Funde bestaunen die Besucher nach der Rückkehr im Mineralienmuseum. Zu jedem einzelnen Fundstück erfahren sie parallel dazu die passende Geschichte. "Im Demonstrationsraum zeigt Peter Ferdinand wie Achate zersägt und geschliffen werden. "Der Ausflug in die Erdgeschichte war sehr informativ und geologisch interessant", fasst Volker Hinsberger aus Urexweiler seine Eindrücke zum Tag des Geotops zusammen. Als überaus reizvoll und interessant bezeichnet sein Vater Helmut die Besichtigung der Basaltrose.

Auf einen BlickKonzept der Freisener Achat-Wanderwege: Als Baustein für die touristische Entwicklung in Freisen möchte die Gemeinde, unterstützt durch die Freisener Mineralienvereine, das Thema Mineralien, Steine und Geologie als touristisches Angebot weiterentwickeln. Dies soll anhand von vier lokalen Themenwegen am Weiselberg, am Hellerberg, auf der Freisener Höhe und einer Schürf-Tour zum Edelstein-Dorado geschehen. Diese vier Wege sollen ausgeschildert und lehrreichen Schautafeln begleitet werden. Der bundesweite Tag des Geotops fand an diesem Wochenende zum neunten Mal statt. Den Aktionstag in Freisen führten die Gemeinde, der Mineralienverein und der Naturpark Saar-Hunsrück durch. frf

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