Ein großes Ziel für den großen Lauf

St Wendel · Wer wird am Sonntag als bester Nicht-Kenianer beim Marathon in St. Wendel den Zielstrich überqueren? Für Ramon Bernardon von den LTF Marpingen stehen die Chancen nicht schlecht.

 Ganz so voll wird es dieses Jahr nicht: In den ersten Jahren verzeichneten die Organisatoren in St. Wendel 2800 Läufer, zuletzt nur noch 1800. Auf ähnliche Zahlen hofft die Stadt auch dieses Jahr. Für Spannung ist aber dennoch gesorgt.Foto: atb

Ganz so voll wird es dieses Jahr nicht: In den ersten Jahren verzeichneten die Organisatoren in St. Wendel 2800 Läufer, zuletzt nur noch 1800. Auf ähnliche Zahlen hofft die Stadt auch dieses Jahr. Für Spannung ist aber dennoch gesorgt.Foto: atb

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Genau genommen stehen an diesem Sonntag beim Globus-Marathon in St. Wendel im Männer-Wettbewerb zwei von einander unabhängige Entscheidungen an. Die vier kenianischen Läufer, die für das Projekt "run2gether" starten, werden den Gesamtsieg wohl unter sich ausmachen. Hinter dem afrikanischen Quartett ist ein spannendes Rennen um Platz fünf zu erwarten. Hier dürfen sich auch einige Lokalmatadore etwas ausrechnen. "Wir sind als Veranstalter natürlich auch auf die regionalen Läufer fokussiert", sagt Thomas Wüst, der Leiter des Amtes für Kultur und Stadtmarketing bei der Stadt St. Wendel.

Der St. Wendeler Markus Wagner vom Team Friesenius Medical Care wurde in die Kategorie Elite eingestuft. Gute Chancen auf einen vorderen Platz hat auch Ramon Bernardon von den LTF Marpingen. "Ich habe gut trainiert und bin gut vorbereitet", meint der 33-Jährige aus Türkismühle. Zwischen 120 und 130 Trainingskilometer absolvierte er pro Woche. Und das teils unter schwierigen Bedingungen. "Durch den langen Winter waren die Waldwege vereist. Ich bin dann auf den Radweg bei Kusel ausgewichen", berichtet Bernardon. Seite Mitte Februar läuft seiner Vorbereitung. Momentan hat er eine Bestzeit von 2:46 Stunden für die Marathondistanz stehen, die er am Sonntag verbessern will. "Ich möchte die Marke von 2:40 Stunden angreifen", erzählt Bernardon. Er schätzt, dass es um den Titel des schnellsten Saarländers einen Dreikampf zwischen ihm, Wagner und Jörg Hooß geben könnte. "Es kommt da immer auf die Tagesform an. Oder es melden noch Konkurrenten nach, dann sieht die Sache wieder anders aus", meint Bernardon. Und wie gut ist sein Marpinger Clubkamerad Jörg Hooß in Form? Vor zwei Wochen stieg er, wie auch seine Frau Tanja, bei den nationalen Titelkämpfen über 100 Kilometer nach der Hälfte aus. Doch: Das Lauf-Paar stand in St. Wendel schon mehrfach auf dem Treppchen.

Als Favoritin im Frauenlauf gilt die Vorjahressiegerin Julia Keck-Brengel vom LA Team Saar. Mit dabei ist zudem Juliane Raubuch von den LTF Köllertal. Besonders motiviert dürfte Melanie Straß von den LTF Marpingen sein. Sie wurde diese Woche in die deutsche Nationalmannschaft für die 24-Stunden-WM am 11. und 12. Mai im niederländischen Steenbergen berufen. Auffällig ist, dass unter den gemeldeten Läufer bei der Halbmarathon-Distanz die saarländische Spitze fehlt. Überhaupt gingen bis Mittwoch weniger Meldungen als im Vorjahr ein. Von den bis dahin 1300 Teilnehmern startet ein Viertel über die lange Distanz. "Der Boom ist vorbei. Alle Laufveranstaltungen haben rückläufige Teilnehmerzahlen", erklärt Wüst.

10 000 Zuschauer

Mit einer Gesamtzahl von 1400 bis 1500 würde man in St. Wendel im grünen Bereich liegen. "Dafür lohnt es sich, den großen Aufwand zu betreiben", sagt Wüst. Bis zum Sonntag sei aber noch mit einem Anstieg der Meldezahlen zu rechnen. "Die Saarländer sind Nachmelder. Ich denke, wir haben am Ende eine Gesamt-Teilnehmerzahl von 1700 bis 1800 und liegen damit gleich wie im Vorjahr", meint Wüst. Bei gutem Wetter rechnet er mit etwa 10000 Zuschauern an der Strecke.

Der Zeitplan: 9 Uhr - Start Marathon und Team-Marathon, 9.15 Uhr - Kids-Marathon, 11 Uhr - Halbmarathon. Nachmeldungen sind bis eine halbe Stunde vor Beginn des jeweiligen Rennens möglich.

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