Bildung außerhalb des Klassensaals

Oberkirchen · In außerschulischen Lernorten können Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde Freisen Interessantes über ihre Heimat erfahren. Diese Lernorte sind Teil der kommunalen Bildungslandschaft Freisen. Die wurde nun in der Oberkircher Grundschule gleichzeitig mit dem mobilen Bücherbaum vorgestellt.

 Die Oberkircher Grundschüler bedienen sich aus dem mobilen Bücherbaum. Foto: Faber

Die Oberkircher Grundschüler bedienen sich aus dem mobilen Bücherbaum. Foto: Faber

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Nach den Kommunen Tholey, Marpingen, St. Wendel, Nohfelden und Nonnweiler (wir berichteten) stellte das Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land jetzt in der Oberkircher Grundschule die kommunale Bildungslandschaft Freisen vor. Lernen vor Ort wird in Schulen schon länger praktiziert. Neu ist aber im St. Wendeler Land die systematische Auflistung aller außerschulischen Lernorte der Region, die Schulung der Anbieter, die enge Verknüpfung von Bildungseinrichtungen und außerschulischen Lernorten. Bis hin zu Details wie Busfahrplänen, die die Organisation von Fahrten erleichtern.

Fünf Einrichtungen dabei

Eva Henn vom Bildungsnetzwerk St. Wendeler Land erarbeitet seit Januar 2011 kommunale Bildungslandschaften, in denen die außerschulischen Lernorte mit den Bildungseinrichtungen einer Gemeinde vernetzt werden. Fünf Bildungseinrichtungen sind in der Gemeinde Freisen dabei, die Erweiterte Realschule/Gemeinschaftsschule Freisen, die Grundschule Freisen/Oberkirchen und drei Kindertagesstätten. "Wir reden alle über Bildung, die Bedeutung der Bildung für Kinder. Daher ist es für uns eine Selbstverständlichkeit gewesen, am Bildungsnetzwerk teilzunehmen", so Bürgermeister Karl-Josef Scheer (SPD).

Landrat Udo Recktenwald (CDU) lobte die Bereitschaft der Lernorte ehrenamtlich ihre Kompetenz einzubringen. "Das ist gelebte Mehrgenerationenarbeit. Ältere geben ihr Wissen an jüngere Menschen weiter", stellte der Landrat heraus. Die Kinder können in der Gemeinde das Dorfhandwerk und mit dem Förster den Wald kennenlernen, oder den Imker und den Windpark besuchen.

Vier landwirtschaftliche Betriebe stehen zur Besichtigung und Führung bereit, die Jäger und die Naturschützer informieren und der Naturwildpark steht den Kindern ebenfalls zum Unterricht vor Ort offen, sowie die Museen in Reitscheid, Freisen und Oberkirchen. Gleichzeitig erfolgte die Vorstellung des Freisener Bücherbaumes, der momentan auf dem Schulhof der Oberkircher Grundschule steht. Denn es ist der erste mobile Bücherbaum, der aufgrund seiner Transportfähigkeit an wechselnden Standorten in der Gemeinde platziert werden soll. Passend dazu trug der neunjährige Finn das Gedicht "Der Bücherfreund" von Joachim Ringelnatz vor. Ab sofort können die Bürger ihre überzähligen oder ausgelesenen Bücher in den rustikalen Bücherschrank stellen und im Gegenzug bereits eingestellte Schmöker zum Lesen mitnehmen. Ob man sie zurückbringt, behält, oder tauscht, entscheidet der Nutzer selbst.

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Auf einen BlickAußerschulische Lernorte in Freisen sind: Schreinerei Rech Freisen, Windpark Saar, die Obst- und Gartenbauvereine Oberkirchen und Grügelborn, Imkerei Wirtz Freisen, Breitbacher Mühle Grügelborn, Hof Schwan Haupersweiler, Trautzberger Hof Freisen, Schafskäserei Quakenmühle Oberkirchen, Saarforst-Revier Freisen, örtliche Jäger VJS-Kreisgruppe, Naturschutzverein Freisen, Landschaftsmuseum Reitscheid, Mineralogisches Museum Oberkirchen, Mineralienmuseum Freisen. Träger des Bildungsnetzwerkes ist das Kultur- und Bildungsinstitut des Landkreises in Zusammenarbeit der Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land und den Kreiskommunen. Gefördert wird es von der EU über das Leader-Programm. 180 000 Euro sind bis Ende 2013 in das Projekt geflossen. Symbol des Bildungsnetzwerkes ist der Bücherbaum. frf

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