Zum Wegwerfen viel zu schade

St Ingbert · Seit Neuestem gibt es eine Zusammenarbeit zwischen dem Wertstoffzentrum und dem Sozialkaufhaus Warenkorb in St. Ingbert. Städtische Mitarbeiter sortieren im Wertstoffhof Dinge vor, die noch gut in Schuss sind.

 Adam Schmitt, Hans Wagner, Carsten Schuler und Peter Lehmann (von links) stellten die neue Zusammenarbeit von Wertstoffzentrum und Sozialkaufhaus vor, um Ressourcen besser zu nutzen. Foto: Jung

Adam Schmitt, Hans Wagner, Carsten Schuler und Peter Lehmann (von links) stellten die neue Zusammenarbeit von Wertstoffzentrum und Sozialkaufhaus vor, um Ressourcen besser zu nutzen. Foto: Jung

Foto: Jung

. "Zum Wegwerfen viel zu schade", wer hat das bei der Ablieferung von ausrangierten Sachen auf dem Wertstoffhof nicht schon einmal gedacht. Es sind Dinge, die schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben oder einfach nicht mehr dem Geschmack der jeweiligen Besitzer entsprechen. Dinge, die nicht mehr gefallen, aber eben auch noch nicht "reif" für die Tonne sind. Sie werden entsorgt, obwohl andere sie gut gebrauchen könnten. Einige "Entsorger" scheuen den Weg ins Sozialkaufhaus "Warenkorb" in St. Ingbert, da dessen Mitarbeiter erst sichten müssen, was für ihre Klientel interessant ist. Hat man Pech, fährt man später doch noch ins Wertstoffzentrum.

Um das zu vermeiden und vermeintlichen Abfall nach einer Reinigung oder kleinen Reparatur noch "second hand" weiter nutzen zu können, arbeiten Wertstoffzentrum und Warenkorb in Zukunft zusammen. Gibt es im Sozialkaufhaus Engpässe, wird das kommuniziert und die Mitarbeiter im Wertstoffzentrum geben bei der Anlieferung besonders acht, ob etwas Passendes dabei ist. Wie der Beigeordnete Adam Schmitt beim Pressetermin am Mittwoch betonte, kam die Idee dafür aus dem Kreis, dem Nutzer des Wertstoffhofs. "Die guten Sachen, die hier landen, sollen dem Warenkorb angedient werden. Hier geht es vor allem um Möbel und Hausrat." Beim Hausrat dreht es sich hauptsächlich um Geschirr, Gläser und Töpfe, wie der St. Ingberter Warenkorb-Marktleiter Carsten Schuler informiert. Elektrogeräte seien problematisch, so Peter Lehmann, Einrichtungsleiter des Caritas-Förderzentrums St. Christophorus in Kaiserslautern, denn selbst gut erhaltene seien die größten Stromfresser und genügten nicht mehr den heutigen Erfordernissen. Außerdem könnten keine Prüfungen vorgenommen und Garantieansprüche gegenüber dem Kaufhaus geltend gemacht werden. "Die Idee finde ich gut", so Lehmann, "außerdem wird so das Hin- und Hergefahre vermieden." Auf dem Wertstoffhof sortieren die städtischen Mitarbeiter in Zukunft vor, schauen, was brauchbar ist und stimmen mit den Kollegen des Warenkorbs ab, was in den neuen "Kreislauf" übernommen wird und eine Wiedernutzung erfährt.

Oberbürgermeister Hans Wagner begrüßte die Initiative und sieht auch eine Chance für handwerklich begabte Menschen, die die Möbel aufarbeiten könnten. "Wir sind immer für neue Ideen aufgeschlossen", so Schmitt, "dabei steht auch der Vermeidungsgedanke im Vordergrund, woran wir weiter arbeiten." Mit Plakaten und Handzetteln sollen die St. Ingberter auf die neue Möglichkeit dieses speziellen Recyclings hingewiesen werden.

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