Übung im Westwallbunker

Rentrisch. Die Sirenen heulten Freitagabend pünktlich um 18.17 Uhr, und kaum eine Minute später kam der erste Feuerwehrmann zum Gerätehaus nach Rentrisch gelaufen, dann noch einer, dann zwei junge Frauen - Augenblicke später hatten sie ihre Uniformen an und das Löschfahrzeug besetzt, um zu einem Brand auszurücken, der keiner war

 Eng und dunkel war es bei der Alarmübung im Bunker. Foto: Becker&bredel

Eng und dunkel war es bei der Alarmübung im Bunker. Foto: Becker&bredel

Rentrisch. Die Sirenen heulten Freitagabend pünktlich um 18.17 Uhr, und kaum eine Minute später kam der erste Feuerwehrmann zum Gerätehaus nach Rentrisch gelaufen, dann noch einer, dann zwei junge Frauen - Augenblicke später hatten sie ihre Uniformen an und das Löschfahrzeug besetzt, um zu einem Brand auszurücken, der keiner war. Löschbezirksführer Georg Lück hatte eine Alarmübung angesetzt. Eine Übung, die es in sich hatte.Nahe dem Gerätehaus im Wald ist ein Westwallbunker, dort war der Schauplatz einer nicht gerade einfachen Trainingseinheit für die Feuerwehrleute aus Rentrisch, zu denen Minuten später die Feuerwehr Oberwürzbach, das Technische Hilfswerk (THW) aus St. Ingbert und das DRK vom Ortsverein Brebach-Fechingen-Scheidt dazustießen. Trainiert wurde ein Brand im Bunker, eine anschließende Explosion, die Rettung mehrerer Menschen und deren medizinische Versorgung. "Schönwetterübungen machen wir nicht", sagte Lück, alles sei darauf angelegt, etwas zu lernen, also auch Fehler machen zu können. Und so lief nicht alles reibungslos. Der Weg zum Bunker war steil, rutschig und stockdunkel. Im Bunker wurde ein Gebäudeeinsturz simuliert, die Feuerwehrmänner mit den schweren Atemschutzgeräten hatten Schwerstarbeit zu leisten.

Notfall bei den Rettern

Es war eng. Dann meldete einer der Männer auch noch einen Notfall und sollte selbst gerettet werden. "Der Kamerad mit seinen über 100 Kilo testet die Mannschaft extrem", sagte Lück. Doch die Rettung klappte, das DRK packte mit an. Das THW sicherte die Decke und sorgte für Licht. Die Feuerwehr testete sich mit der Alarmübung selbst und machte eine gute Figur. "2007 hatten wir noch eine schwere Krise mit nur noch elf Aktiven", erinnert sich Lück. Durch direkte Ansprache habe man Seiteneinsteiger dazugewinnen können, heute habe man wieder 34 Aktive, darunter sechs Frauen.

"Damit ist die Feuerwehr gut aufgestellt, 14 Jugendwehrleute runden das ab", sagt Lück. In Oberwürzbach sieht es auch gut aus. Löschbezirksführer Thomas Hauck hat 37 Aktive, darunter drei Frauen. "Feuerwehr ist heute kein Selbstläufer mehr", sagt Hauck. Übungen wie die am Freitag seien wichtig, um die anderen Organisationen kennenzulernen, aber auch um innerhalb der Feuerwehr ein Team zu formen.

Anstrengende Übung

Einsatzleiter Klaus Holzer konnte jedenfalls zufrieden sein, wenngleich diese Übung physisch mühsamer war, als viele der jährlich rund 30 echten Einsätze der Rentrischer Wehr.

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