Grenzen gibt es nur im Kopf

Böckweiler. Der 220 Kilometer lange Dschungel-Lauf "The Coastal Challenge" in Costa Rica Anfang 2014 ist das große Ziel von Stefan Jung. Ein Meilenstein dazu war am vergangenen Wochenende der Zugspitz-Ultratrail in Grainau über 100 Kilometer und 5420 Höhenmeter. Dort hatte er aber Pech, ein Sturz auf einem Schneebrett brachte ihn völlig aus dem Rhythmus

 Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird morgen 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird morgen 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

Böckweiler. Der 220 Kilometer lange Dschungel-Lauf "The Coastal Challenge" in Costa Rica Anfang 2014 ist das große Ziel von Stefan Jung. Ein Meilenstein dazu war am vergangenen Wochenende der Zugspitz-Ultratrail in Grainau über 100 Kilometer und 5420 Höhenmeter. Dort hatte er aber Pech, ein Sturz auf einem Schneebrett brachte ihn völlig aus dem Rhythmus. Am Sonntagmorgen gegen vier Uhr war Jung nach 20:41 Stunden im, Ziel. Damit wurde er unter 430 Teilnehmer 56. seiner Altersklasse bei den Männern und im Gesamtklassement 151..Der in Blieskastel-Böckweiler wohnende gebürtige Homburger bereitet sich intensiv vor. "Ich hoffe, dass ich an dem Tag gute Beine habe", sagt der 31-Jährige, der seit neun Jahren in Kaiserslautern Polizeidienst bei der US-Air Force verrichtet. In der Zeit zwischen 15 und 16 Stunden will er durchs Ziel laufen. Davor war er beim Maratrail du Ballon d'Alsace, wo er den blinden Dieter Beiderbeck aus Veitshöchheim bei Würzburg führte.

Ärztliches Attest verbindlich

Täglich zwei Einheiten, ob Laufen in der Bliesgau-Region, Schwimmen und Aqua-Joggen im Blieskasteler Kombibad oder Klimasimulation durch Sauna-Radfahren im Hotel in Herbitzheim stehen auf dem Stundenplan. Nicht zu vergessen der Kraftraum für Muskelaufbau-, Balance- und Gymnastikeinheiten.

"Bei den Extremläufen ist die Vorlage eines ärztlichen Attests verbindlich", erklärt das 163 Zentimeter große und nur 60 Kilogramm schwere Energiebündel. Deshalb lässt er sich regelmäßig im Leistungsdiagnostikzentrum Saarbrücken durchchecken. "Quäl deinen Körper, sonst quält er dich", oder "Grenzen gibt's nur im Kopf" heißen die Maximen. Sätze, die er beweist und mit Leben füllt. Sportlich war er schon immer. Nach Fußball (SV Reiskirchen, FC Homburg) und Judo (SSV Erbach) sattelte Stefan Jung auf ärztlichen Rat vor sieben Jahren um. "Zuerst habe ich nur kurze Runden um meine Wohnung, damals in Kleinottweiler, gedreht. Dann folgten längere Strecken im Wald."

Marathon durch Zufall

2006 lief er mehr aus Zufall und ohne Vorbereitung den Saarbrücker Marathon. Danach folgte der Saarschleifen-Marathon, wo er sich von 3:38 auf unter 3:30 Stunden verbesserte. Das machte dem gelernten Informatiker Lust auf mehr.

Das neue Stichwort hieß Extremlauf. Vor drei Jahren, nach dem Umzug nach Böckweiler, machte er seine neue Leidenschaft zum Lebensinhalt. Es wuchs die Lust, dem Körper alles abzuverlangen, und so folgte Jung dem Beispiel seines Vorbildes Christian Schiester aus Österreich, einem der weltbesten Extremläufer.

Herausforderungen für Jung waren bisher beispielsweise der Remscheider Röntgenlauf 2007, wo er für 63 Kilometer rund 5,5 Stunden benötigte. Oder der Rennsteiglauf (2008) mit 7,5 Stunden für 72,8 Kilometer und 1500 Höhenmeter sowie der 100-Kilometer-Ultralauf im schweizerischen Biel (2009) in 12,5 Stunden.

Als Triathlet absolvierte der Wochenend-Papa von zwei Kindern die Disziplinen Schwimmen (1500 Meter), Radfahren (36 Kilometer) und Laufen (10 Kilometer). Außerdem absolvierte er die Xterra Germany O-See Challenge und wurde Zweiter beim Seenplatten-Ultratrail. Dort wurden in drei Tagen 139 Kilometer mit Gepäck zurückgelegt.

 Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird an diesem Samstag 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird an diesem Samstag 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

 Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird an diesem Samstag 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

Ihm ist kein Weg zu weit: Kraftpaket Stefan Jung, hier beim Bergauf-Training am Ortsrand von Herbitzheim, wird an diesem Samstag 100 Kilometer mit 5420 Höhenmetern laufen. Foto: Wolfgang Degott

stefan-jung.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort