Für einen schönen Osterbrauch stehen die Aktiven des Musikvereins Blickweiler seit exakt 50 Jahren gerne früh auf: An insgesamt zwölf verschiedenen Plätzen im Ort erfreuen am Morgen des Ostersonntags die Musiker die Bevölkerung, diesmal unter Leitung von Markus Noll. "Als Erste spielten vor fünf Jahrzehnten Alfred Schetting, Johann Frenzel und Fritz Stumpf mit ihren Kameraden - damals alle männlich - auf", erinnert sich im Gespräch mit unserer Zeitung Ehrendirigent Hermann Kihm, der es sich auch mit 83 Jahren nicht nehmen lässt, beim Ostergruß auf dem Tenorhorn "dicke Backen" zu machen. Premiere hatte Meike Lörsch (11) an der Klarinette, Bruder Timo (9) half beim Ziehen des Bollerwagens mit der Verpflegung für die fünfstündige Tour und die Eltern Martina und Uwe Lörsch waren als Instrumentalisten dabei. Ihre Aufwartung nach Noten machte in Blickweiler auch die Fischerin vom Bodensee. Im Jahr des 60-jährigen Vereinsbestehens hatte mit Reiner Schetting ein ehemaliger Hornist sein Instrument wieder ausgepackt.

Zünftiges Frühstück

"Nach 19 Jahren beruflich bedingter Pause bin ich ab jetzt wieder aktiv dabei", freut sich der 57- Jährige auf weitere Auftritte der neuen Musik-Spielgemeinschaft Blickweiler/Rubenheim, darunter mit Thomas Keller (57) sein vertrauter Nebenmann im Orchester. Freudige Überraschung: Auf halber Strecke hatten Sandra und Rene Ernst im Gerrenweg für die Musiker ein zünftiges Frühstück vorbereitet. Zum Jubiläum überbrachten am vergangenen Sonntag in der Kulturhalle die Musikvereine aus Ballweiler (Sandra Pontius) und Hochscheid-Reichenbrunn (Horst Gönitzer) musikalische Grüße. Ein Festabend des Kulturträgers um Vorstand Andreas Schäfer folgt im Oktober.