Watson holt sich sein zweites grünes Jackett, Langer trotzt der Bronchitis

Augusta · Am letzten Tag des US Masters in Augusta beeindruckte Altmeister Bernhard Langer mit einer starken Aufholjagd und dem achten Rang. Beim Sieg des Amerikaners Bubba Watson gelang auch Martin Kaymer ein ordentlicher Abschluss.

Die Stimme klang belegt, das Atmen fiel Bernhard Langer noch immer schwer. Doch der von einer Bronchitis gebeutelte Altmeister sprach mit deutlich hörbarem Stolz über seine Aufholjagd in Augusta. "Ich habe heute wirklich großartiges Golf gespielt, tolle Putts, sehr gute Schläge", sagte der 56-Jährige nach seiner beeindruckenden Leistung zum Abschluss der US Masters im Bundesstaat Georgia, die ihm den hervorragenden achten Platz eingebracht hatte.

Das begehrte grüne Jackett des Siegers streifte sich der Amerikaner Bubba Watson zum zweiten Mal nach 2012 mit Tränen in den Augen über. Als Sieger durfte sich jedoch auch Langer fühlen - gerade angesichts der Umstände. "Ich bin immer noch sehr, sehr schwach" sagte er: "Ich laufe hier rum wie ein alter Mann. Körperlich war das sehr schwierig." Nur mit Hilfe von Antibiotika hatte Langer teilnehmen können, dennoch machte der Anhausener, der das Turnier 1985 und 1993 gewann, seinem Ruf als Masters-Experte erneut alle Ehre. Mit einer herausragenden 69 blieb er auf dem malerischen Kurs an der Magnolia Lane drei Schläge unter Platzstandard und stürmte vom 24. Rang nach vorne. Mit 288 Schlägen trennten Langer am Ende nur acht von Watson.

Schon zur Halbzeit kratzte Langer an den Top Zehn. Doch danach warfen ihn unter anderem zwei Doppel-Bogeys in der Gesamtwertung zurück. "Leider habe ich zwei, drei Löcher total verhauen, die Doppel-Bogeys passieren mir nicht immer. Ohne sie hätte ich sogar vier Plätze besser abschließen können", sagte Langer. Auch sein Kronprinz Martin Kaymer (Mettmann) hatte nach schwierigen Tagen zum Abschluss allen Grund zur Freude. Der ehemalige Weltranglisten-Erste, 27 Jahre jünger als Langer, verabschiedete sich mit einer 73 und verzeichnete mit 293 Schlägen als 31. sein bestes Resultat in Augusta. "Das war konstant, das war okay. Ich bin ganz zufrieden. Von den Schlägen her passt alles, es sind nur Kleinigkeiten, die fehlen", sagte Kaymer, der bereits einen Blick auf die weitere Saison warf: "Ich möchte die Majors so gut wie möglich spielen und beim Ryder Cup dabei sein." Druck wolle er sich auf dem Weg dorthin jedoch nicht machen: "Erstmal gehe ich Schritt für Schritt und hoffe, vielleicht den einen oder anderen Sieg einzufahren."

Watson bewies auf der kompletten Schlussrunde starke Nerven. Der Sieg beim ersten und wohl prestigeträchtigsten Major-Turnier des Jahres brachte dem 35-Jährigen ein Preisgeld in Höhe von 1,44 Millionen US-Dollar ein. Für ihn lief es deutlich entspannter als beim Sieg vor zwei Jahren, als er gegen Louis Oosthuizen (Südafrika) ins Stechen musste. "So war es besser für meine Nerven, meine Familie und wahrscheinlich auch für meinen Caddie", sagte Watson, der mit 280 Schlägen Jordan Spieth (USA) und den Schweden Jonas Blixt mit je drei Schlägen Vorsprung in Schach hielt.

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