Betriebsunfall entpuppt sich als Glücksfall

Berlin. "Das ist Wahnsinn." So kommentierte Pierre-Michel Lasogga die Stunden nach dem 1:0 von Hertha BSC am Montagabend beim MSV Duisburg, mit dem die Rückkehr die Fußball-Bundesliga gelang. Wie von Trainer Markus Babbel angekündigt, nahmen die Spieler im Mannschaftshotel aber nach dem perfekt gemachten Wiederaufstieg statt Alkohol den nötigen Schlaf

Berlin. "Das ist Wahnsinn." So kommentierte Pierre-Michel Lasogga die Stunden nach dem 1:0 von Hertha BSC am Montagabend beim MSV Duisburg, mit dem die Rückkehr die Fußball-Bundesliga gelang. Wie von Trainer Markus Babbel angekündigt, nahmen die Spieler im Mannschaftshotel aber nach dem perfekt gemachten Wiederaufstieg statt Alkohol den nötigen Schlaf. "Wir wollen das durchziehen", begründete Babbel mit Blick auf das Spiel am Freitag gegen 1860 München. Er beorderte seine Spieler denn auch gleich nach der Rückkehr nach Berlin schon wieder auf den Trainingsplatz. Denn mit einem Sieg gegen 1860 soll auch die Meisterschaft in der 2. Liga klargemacht werden."Laufbereitschaft, Zweikampfbereitschaft, Disziplin" sind Babbels Schlüssel. Sein Vertrag hat sich mit dem Aufstieg bis 2012 verlängert. Auch für die Leistungsträger Peter Niemeyer (bis 2014), Christian Lell (2013) und Patrick Ebert (2012) wurden neue Kontrakte gültig. "Auch in einer Phase, als es in der Saison nicht so gut lief, ließ sich die Mannschaft nicht auseinanderdividieren. Das zeugt vom Charakter", sagte "Rocker" Babbel, der auf AC/DC und Metallica steht, mit Tote-Hosen-Sänger Campino befreundet ist und nun über ein Hertha-Tattoo nachdenkt: "Ich habe ein Faible dafür und werde mir was einfallen lassen."

Für den Club, die Fans und Berlin hat sich der Betriebsunfall Abstieg ein wenig als Glücksfall erwiesen. "Wir sind eins", brachte Babbel das neue Hertha-Gefühl auf den Nenner. Hertha steuert mit einem Schnitt von 45 000 Fans auf einen Zweitliga-Zuschauerrekord hin. Trotz aller Euphorie wollen die Verantwortlichen Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen, als von der deutschen Meisterschaft geträumt wurde. "Als Aufsteiger ist das Ziel Klassenverbleib", sagte Präsident Werner Gegenbauer die Mission. Denn finanziell hat die Zweitliga-Saison Narben hinterlassen. Es drücken 31 Millionen Euro Schulden. Der Zweitliga-Etat von 40 Millionen soll für die Bundesliga auf 54 Millionen steigen.

"Drei bis vier Neue" kann sich Preetz vorstellen. "Das Budget steht. Die Mischung aus Gehältern, Ablösen und Handgeld muss aber stimmen", betonte Gegenbauer: "Die Mannschaft ist ja schon so zusammengestellt, dass sie mit der einen oder anderen Ergänzung in Liga eins spielen kann." Verkäufe von Stars wie Top-Torjäger Ramos, der in Duisburg das "Aufstiegs-1:0" schoss, oder Raffael soll es höchstens bei Angeboten jenseits der Zehn-Millionen-Marke geben. dpa

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