Sasic kommt, um zu bleiben

Saarbrücken · Milan Sasic ist neuer Trainer des 1. FC Saarbrücken. Das gab der Fußball-Drittligist am Freitag bekannt. Beim Heimspiel gegen den Chemnitzer FC sitzt der 54-jährige Kroate allerdings noch nicht auf der Bank.

Skurrile Pressekonferenzen scheinen beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken in Mode. Vergangene Woche saß Cheftrainer Jürgen Luginger auf dem Podium, als der Verein seine Beurlaubung bekannt gab - ein Novum. Am Freitag fehlte hingegen sein Nachfolger Milan Sasic auf dem Podium, als der Verein dessen Amtsantritt verkündete. Erst 75 Minuten später kam der 54-jährige Kroate mit seinem türkischen Co-Trainer Fuat Kilic in den Ludwigspark. "Mich musste keiner überreden, nach Saarbrücken zu kommen, die verantwortlichen Leute haben mich überzeugt", sagte Sasic, der einen Vertrag bis 2015 unterzeichnet hat. Grund: "Ich bin kein Feuerwehrmann. Ich bin jemand, der perspektivisch arbeiten möchte."

Das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Samstag (14 Uhr, Ludwigsparkstadion) wird sich der neue Cheftrainer von der Tribüne aus ansehen - auf der Bank sitzt noch Interimstrainer Bernd Eichmann. Erst am Sonntag wird Sasic, der zuvor für den MSV Duisburg, den 1. FC Kaiserslautern und die TuS Koblenz gearbeitet hat, das Training des Tabellen-18. leiten. "Mich interessiert der Stand der Mannschaft, vor allem im mentalen Bereich. Da müssen wir sicher aufbauen", erklärte Sasic. "Vier Kandidaten waren in der engeren Auswahl", sagte Aufsichtsratschef Reinhard Klimmt zuvor, ohne die Namen Gino Lettieri, Ralf Loose und Hans-Jürgen Boysen zu nennen, "das hat Abstimmungsbedarf mit sich gebracht. Es gehört da auch dazu, dass man sich mit den wichtigsten Sponsoren abstimmt.

Letztlich wäre "Sasic unser gemeinsamer Wunschkandidat" gewesen. Er sei ein Typ Trainer, "der das Optimum aus einer Mannschaft herauskitzeln kann", sagte Klimmt. Präsident Paul Borgard ergänzte, dass man mit dieser Entscheidung den FCS nicht nur in der Tabelle weiter nach vorne bringen wolle, "sondern auch die Ziele der kommenden Jahre erreichen" will. Das Wort Aufstieg stand unausgesprochen im Raum - doch Sasic ist kein Träumer. Er erzählte von ehrlichen Gesprächen, die dem Engagement vorangegangen wären und sprach davon, "professionelle Strukturen im sportlichen Bereich zu schaffen. Das ist eine meiner Aufgaben".

Wie er diese schaffen will, was nun zum Beispiel mit Co-Trainer Andreas Fellhauer wird, konnte und wollte Sasic noch nicht sagen. Dazu sei es "noch zu früh", sagte er, erklärte, dass er die handelnden Personen erstmal kennenlernen müsse. Ob er denn einen Sportdirektor brauche oder gar gefordert hat? Auch dazu wollte Sasic nichts sagen. Wichtig sei jetzt, dass die Mannschaft "die Abstiegsplätze verlässt. Das hat Priorität", so Sasic, der auch seinen Vorgänger Jürgen Luginger nicht vergaß: "Er hat hier drei Jahre gute Arbeit geleistet."

Die Mannschaft reagierte positiv auf Sasics erste kurze Ansprache. "Der kann uns weiterhelfen", sagte Tim Knipping. Ob die Aura des Neuen schon zu einer Trendwende gegen den Chemnitzer FC reichen wird, bleibt abzuwarten. Vize-Kapitän Tim Kruse gab jedenfalls die Marschroute vor: "Es gilt zu rennen, zu kämpfen, zu zeigen, dass wir wollen." Attribute, die Sasics frühere Mannschaften immer auszeichneten.

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