Mit einer Krise in die Winterpause

Kaiserslautern. Plötzlich stimmte der Anhang des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern doch noch ein Lied an

Kaiserslautern. Plötzlich stimmte der Anhang des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern doch noch ein Lied an. Wie als Versicherung an die Mannschaft, dass sie das letzte Spiel des Jahres gegen den VfR Aalen nicht allein bestreiten müsste, sangen sie "You'll never walk alone" - trotz Ankündigung von Fangruppen, die Proteste gegen das am Mittwoch verabschiedete Sicherheitspapier der Deutschen Fußball-Liga auszuweiten und statt bisher 12 Minuten und 12 Sekunden nun 90 Minuten zu schweigen. Nicht alle der 23 006 Zuschauer waren damit einverstanden. Einige versuchten sich daran, Stimmung zu verbreiten. Allerdings machten es ihnen die Mannschaften nicht leicht - und so waren Spiel und Stimmung eine zähe Angelegenheit.

Aalen hatte das Patentrezept für Gastmannschaften auf dem Betzenberg gewählt. Der Aufsteiger wartete ab, was der FCK vorhatte. Dem waren die Niederlagen beim FC St. Pauli (0:1) und bei Union Berlin (0:2) anzumerken. So bemüht Kaiserslautern war, so ungenau und hektisch spielte der FCK auch.

"Wir dürfen nicht versuchen den Ball ins Tor zu tragen", sagte Torhüter Tobias Sippel. Doch das tat die Mannschaft zu oft. Nachdem der FCK in der ersten halben Stunde nur einmal gefährlich vor das Tor gekommen war - bei einem Kopfball von Mohamadou Idrissou (18. Minute) -, probierte sich Aalen im Spiel nach vorne: Nach 34 Minuten köpfte Oliver Barth den Ball knapp am Tor vorbei. Dann ein Jubelschrei: Hendrick Zuck hatte ins Aalener Tor getroffen (40.). Aber da Albert Bunjaku zuvor Benjamin Hübner gefoult hatte, blieb es beim 0:0. Dann kam Aalens Enrico Valentini. Der scherte sich weder um seine Gegenspieler noch um die 16 Meter Torabstand - und traf zum 0:1 (44.).

Dem Spielfluss und Selbstbewusstsein des FCK war das kaum zuträglich. Auch wenn der Ball in der 54. Minute wieder im Tor lag. Doch diesmal hatte Bunjaku beim Pass von Mimoun Azouagh im Abseits gestanden. Nicht dass der FCK nicht zu Chancen gekommen wäre, wie bei Idrissous Kopfball an die Latte (69.) oder sogar ins Tor, als Schiedsrichter Michael Weiner aber auf Foul entschieden hatte (83.). Aber wie so oft zuletzt fehlte es am Ideenreichtum oder der Genauigkeit. Und so stimmten am Ende doch alle Anhänger ein - in ein gellendes Pfeifkonzert.

"Es ist ein Scheißgefühl. In der Winterpause muss ein Trotzgefühl daraus werden", fasste es FCK-Mittelfeldspieler Pierre De Wit zusammen, nachdem aus zwei Niederlagen mit der dritten in Folge eine handfeste Krise erwachsen ist.

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