Keine Hektik am Transfermarkt

Saarbrücken · Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken hat durch den Sieg gegen Bremen im Pokal unerwartete finanzielle Mittel zur Verfügung. Die will der Verein aber mit Bedacht investieren, erklärt Vize-Präsident Harald Ebertz.

Mindestens 245 000 Euro zusätzlich spült der Einzug in die zweite Runde des DFB-Vereinspokals in die Kasse des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Weitere 367 000 Euro winken, wenn sich das gebührenfinanzierte Fernsehen für eine Live-Übertragung aus dem Ludwigspark entscheiden sollte. Geld, das laut Lizenzbestimmungen in den Wirtschaftsplanungen von FCS-Schatzmeister Dieter Weller nicht vorkommen durfte. Und somit - wenn der Etat gedeckt ist - die finanziellen Spielräume des Vereins auch auf dem Transfermarkt deutlich vergrößert. "Soviel größer ist der Markt nicht geworden", widerspricht Vize-Präsident Harald Ebertz, "nur weil eine nicht geplante Einnahme da ist, heißt das nicht, dass wir das Geld einfach ausgeben". Das Transferfenster ist noch bis Ende August offen. Ob mit den zusätzlichen Einnahmen eine zusätzliche Verstärkung kommt, lässt Ebertz offen: "Wir schauen nach Spielern, die uns sofort weiterhelfen. Solche Spieler stehen aber zu diesem Zeitpunkt oft schon anderswo unter Vertrag. Es wird keinen Aktionismus geben. Dass die Mannschaft derzeit schon gut zusammengestellt ist, haben wir am Sonntag gesehen."

Vieles hängt sicher auch von der Genesung der verletzten und angeschlagenen Spieler ab. Nils Fischers Schulterverletzung führte gegen Bremen zwar zu seiner Auswechslung, längerfristig ausfallen wird der Abwehrchef wegen der Zerrung aber nicht. Christian Eggert plagt sich hingegen mit einer Kapselverletzung herum. Bei Talent Freddy Ehrmann hat sich die Meniskusverletzung als doch nicht so schwerwiegend herausgestellt. Er soll bereits kommende Woche mit dem Lauftraining beginnen. Soweit ist Andreas Glockner noch lange nicht. "Ich muss noch vier Wochen den Spezialschuh tragen", erzählte der Neuzugang vom VfL Osnabrück über seinen dreifachen Mittelfußbruch, "der Heilungsverlauf ist gut". Doch selbst wenn die Ärzte grünes Licht geben, der Wiederaufbau der Muskulatur wird weitere Wochen in Anspruch nehmen.

Auch Stürmer Maurice Deville (Sprunggelenk) feierte am Sonntag mit Spezialschuh und Krücken den Pokaltriumph seiner Kollegen. "Der Schuh soll nächste Woche weg, dann entscheiden wir, wie es weitergeht, aber ich arbeite täglich im Kraftraum", sagte der Luxemburger, "am Liebsten würde ich am Samstag gegen meinen Ex-Verein SV Elversberg (14 Uhr, Ludwigspark) wieder spielen." Mit einer Rückkehr von Mittelfeldspieler Markus Hayer (Kreuzbandriss) ist in diesem Jahr nicht mehr zu rechnen.Ab September baut der 1. FC Saarbrücken auf ein neues "Perspektivteam". "Dies sind die 16 besten Spieler aus den Mannschaften U16 bis U23", erläutert Jugendleiter Jan Berger, "das Team wird zukünftig alle vier Wochen neu nominiert. Innerhalb dieser Zeitspanne gibt es zwei zusätzliche Trainingseinheiten an denen auch Spieler der ersten Mannschaft teilnehmen." Auch Testspiele gegen saarländische Aktiven-Mannschaften sind vorgesehen. "Die Juniorenspieler sind damit ein weiteres Stück näher an der ersten Mannschaft dran. Neben einem Motivationsschub, erhoffen wir uns dadurch auch eine noch stärkere Bindung an den FCS", erklärt Vize-Präsident Harald Ebertz.

Das Training leiten werden neben Cheftrainer Jürgen Luginger die FCS-Übungsleiter Andreas Fellhauer, Bernd Eichmann, Bernd Rohrbacher und Jan Berger. "Diese Jungs sind unsere Zukunft. Es ist wichtig, sie bestmöglich zu fördern", so Luginger, der in den vergangenen Jahren Talenten wie Johannes Wurtz, Artur Schneider oder zuletzt Philipp Hoffmann im Drittliga-Team die Chance gegeben hat. Das erste Spiel bestreitet das Perspektivteam am 11. September in Niederlinxweiler gegen eine St. Wendeler Stadtauswahl.

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