„Jetzt müssen Punkte her“

Saarlouis · Die Lage bei Handball-Zweitligist HG Saarlouis im Abstiegskampf ist weiter ernst. Torhüter Darius Jonczyk, Saarlouiser Urgestein, verspricht, dass sich seine Mannschaft gegen Essen voll reinhängen wird.

 Darius Jonczyk (in Rot) will gegen Essen der Rückhalt der HG Saarlouis sein. Foto: Horst Klos

Darius Jonczyk (in Rot) will gegen Essen der Rückhalt der HG Saarlouis sein. Foto: Horst Klos

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"Nach dem Spiel herrschte in der Kabine zum ersten Mal in dieser Saison Totenstille", berichtet Darius Jonczyk von der Gefühlslage seiner Mannschaft am letzten Samstagabend. Der Torwart hatte mit Handball-Zweitligist HG Saarlouis eine derbe 23:38-Klatsche beim ASV Hamm-Westfalen hinnehmen müssen - eine Demütigung im Abstiegskampf. An diesem Samstag hat die Mannschaft von Trainer Goran Suton die Chance auf Wiedergutmachung, wenn TUSEM Essen um 19.30 Uhr in der Stadtgartenhalle zu Gast sein wird.

"Wir wussten da selbst nicht, was uns gerade passiert ist", meint Publikumsliebling Jonczyk, der sich in Hamm mit 16 gehaltenen Bällen gegen das Debakel stemmte: "Ich hoffe, wir nehmen uns das zu Herzen und ändern die Dinge, die wir falsch gemacht haben. Das gilt für alle." Die obligatorische Videoanalyse im Rahmen der Nachbearbeitung findet zwar auch sonst nicht in Popcorn-Atmosphäre statt. Die Vorführung der Vorführung in Hamm machte aber noch weniger Spaß, als sonst. "Da wurde jeder Spieler direkt angesprochen. Es war ja durch die Reihe alles schlecht", findet Jonczyk klare Worte. Dass die Vertragssituation einiger Mitspieler sich in Zeiten der Kaderplanung für die nächste Saison auf ihre Leistung auswirkt, kann Jonczyk nicht bestätigen: "Sicherlich hat der eine oder andere mit solchen Sachen zu tun. Aber wenn jemand einen Vertrag will, muss er auch dafür kämpfen und zeigen, dass er es wert ist, bei uns einen Vertrag zu bekommen", meint er: "Das darf keine Ausrede sein. Man muss sich 60 Minuten lang zusammenreißen. Dafür werden wir ja auch bezahlt." Der 29-Jährige selbst muss sich um seinen Vertrag keine Gedanken machen. Er hat bei seinem Heimatverein vor Kurzem um fünf Jahre bis 2019 verlängert.

Die große Wiedergutmachung will "Darek" für Samstag nicht versprechen: "Wir können nur versprechen, dass wir uns den Arsch aufreißen werden und dass so etwas nicht noch einmal passiert", kündigt er an: "Jetzt müssen Punkte her. Egal, gegen wen, und egal, wo. Es muss jetzt auch mal ein überraschendes Ergebnis kommen gegen eine Mannschaft, die oben steht." Zu denen zählt Essen als Zehnter nicht gerade - aber zum Beispiel die darauf folgende SG Bietigheim (4.). Danach kommt es zum direkten Duell im Kampf um den Klassenverbleib gegen den TV Hüttenberg (30. April, Stadtgartenhalle). Die "Alteingesessenen" des Teams um Jonczyk versuchen, mit saarländischen Tugenden die Stimmung zu verbessern: "Da wird nach dem Training jedem mal ein Bierchen in die Hand gedrückt und über die Situation geredet, statt direkt zu duschen und nach Hause zu fahren", verrät der Schlussmann: "So etwas fördert den Zusammenhalt, und den brauchen wir, um als Einheit auf dem Platz zu stehen."

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