„Es ist unsere Pflicht, uns den Hintern aufzureißen“

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken und der VfL Osnabrück, an diesem Samstag um 14 Uhr Gegner im Ludwigspark, haben beide einen personellen Umbruch hinter sich. Während es beim FCS noch nicht rund läuft, hat der VfL schon neun Punkte.

Rote Freizeithose, schwarzes T-Shirt - so kam Stürmer Marcel Ziemer am Freitag zum Abschlusstraining des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Anstoß 14 Uhr, Ludwigspark) wird Ziemer wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade fehlen. Ob er nach Ende der Wechselperiode (2. September) noch für den FCS auf Torejagd gehen wird, beantwortete FCS-Trainer Luginger so: "Ich gehe davon aus." Ziemers Berater Michael Serr soll am Mittwoch um dessen Freigabe gebeten haben, die sportliche Leitung dementierte.

Nach dem Saisonstart mit einem Sieg aus den ersten vier Spielen ist der Druck auf die Mannschaft größer geworden. "Vielleicht wurden vor der Saison etwas zu große Erwarungen geweckt", sagt Abwehrchef Nils Fischer, will sich aber keineswegs verstecken: "Drei Punkte sind einfach zu wenig. Gegen Bremen (3:1-Erfolg im DFB Pokal, Anm. d. Red) haben wir gezeigt, was möglich ist. Aber genau dieses Engagement müssen wir Woche für Woche abrufen. Da darf keiner auch nur einen Schritt weniger machen." Luginger hat angekündigt, dass es nach dem peinlichen Auftritt beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart II Veränderungen geben könnte. "Fußball ist ein Leistungsgeschäft. Da geht es nicht um Einzelschicksale", sagt Fischer, "jeder, der nicht spielt, kann dem Trainer zeigen, das der eine falsche Entscheidung getroffen hat. Sich in jedem Training durch Leistung anzubieten, ist nicht verboten."

Die Kritik vieler Fans am Trainer hält Fischer für falsch: "Er ist die ärmste Sau. Er kann uns nur einstellen, uns sagen, wo wir hingehen sollen, was zu tun ist. Wenn wir es dann auf dem Platz nicht umsetzen, hat ein Trainer wenig Einflussmöglichkeiten."

Mit Fischers Ex-Club VfL Osnabrück kommt eine Mannschaft in den Ludwigspark, die trotz personellem Umbruch einen hervorragenden Einstieg in die Liga gefunden hat. "Sieben Spieler aus der Startelf des vergangenen Jahres sind nicht mehr dabei. Das so wegzustecken, ist enorm", erklärt Fischer zum VfL, der schon neun Punkte hat: "Sie haben einen klaren Plan, sind unheimlich aggressiv und laufstark." Eigenschaften, die dem FCS zuletzt fehlten. Doch Fischer gelobt Besserung: "Es bringt nichts, in der Vergangenheit zu leben. Es ist jetzt unsere verdammte Pflicht, uns den Hintern aufzureißen. Das muss unser Anspruch sein."

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