Einer muss in Brasilien zuschauen

Brüssel/Madrid · Vier Tore durch Zlatan Ibrahimovic, zwei Treffer für Cristiano Ronaldo: Die beiden Topstürmer haben in der Königsklasse ihre Ausnahmestellung erneut unterstrichen. Doch bei der WM in Brasilien wird einer fehlen.

Zlatan Ibrahimovic von Paris St. Germain bekam bei seiner Vier-Tore-Gala Applaus von den gegnerischen Fans, und Cristiano Ronaldo versöhnte mit seinem Doppelpack die Fans von Real Madrid. Ganz offensichtlich hat die beiden Ausnahmekönner das drohende Aus für die Fußball-WM noch einmal zusätzlich angestachelt.

Jubel von gegnerischen Fans

Ihre spektakulären Auftritte in der Champions League hatten fast etwas von einer gegenseitigen Kampfansage. In den Playoff-Spielen am 15. und 19. November kämpfen Ibrahimovic mit Schweden und Ronaldo mit Portugal im direkten Duell um das Ticket nach Brasilien. Einer von beiden muss im kommenden Jahr definitiv mit einem Platz vor dem Fernseher vorlieb nehmen. Und natürlich will jeder, dass es der jeweils andere ist.

"Vier Tore schießt man nicht jeden Tag", sagte Ibrahimovic nach dem 5:0 (3:0) von Paris St. Germain beim RSC Anderlecht mit einem Lächeln. Zumal der exzentrische Schwede mit seinem Traumtor zum zwischenzeitlichen 3:0 aus fast 30 Metern sogar die Heimfans zu Beifall hinriss. "Als die Fans mir zujubelten, habe ich Gänsehaut bekommen", sagte der 32-Jährige. Schon seinen zweiten Treffer hatte er per Hackentrick erzielt. Als zehnter Spieler schoss Ibrahimovic in der Königsklasse vier Treffer in einer Begegnung, in der ersten Hälfte erzielte er sogar in nur 19 Minuten einen Hattrick.

Zwar darf Real Madrid mit neun Punkten wie Paris schon für die Runde der letzten 16 planen, doch die Stimmung ist bei den Spaniern vor dem Clásico am Samstag beim FC Barcelona alles andere als entspannt. Vor dem 2:1 (2:1) gegen Juventus Turin hatte es bei Real wieder einmal kräftig rumort. Die Kritik an der Transferpolitik der Vereinsführung strahlte erneut auch auf den 91-Millionen-Neuzugang Gareth Bale aus. Und zwar so stark, dass sich Ronaldo gezwungen sah, für seinen Teamkollegen Partei zu ergreifen. "Die Leute setzen ihn wegen der Ablöse sehr stark unter Druck. Lasst ihn einfach machen, ich bin sicher, dass er es gut machen wird", hatte Ronaldo erklärt. Die beiden Tore des Portugiesen gegen Juve verschafften dem Club - und auch Bale - etwas Ruhe.

Damit schrieb Ronaldo weiter an seinem Kapitel in den Geschichtsbüchern. Seine Tore gegen Turin waren bereits seine Treffer sechs und sieben in der diesjährigen Champions-League-Saison - im erst dritten Spiel, wohlgemerkt. In der ewigen Torschützenliste überholte er den Niederländer Ruud van Nistelrooy und liegt mit nun 57 Treffern auf dem dritten Platz. Nur Raúl (71) und Weltfußballer Lionel Messi (63) haben häufiger getroffen.

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