Die Zwillinge gehen nach Freiburg

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken verliert Kim und Robin Fellhauer an den SC Freiburg. Kim gilt als eines der größten Talente des deutschen Frauenfußballs. Die 16 Jahre alten Zwillinge hatten auch Angebote von Bayern München.

 Kim (links) und Robin Fellhauer sind Aushängeschilder der Jugendarbeit des 1. FC Saarbrücken – nach der Saison aber wechseln sie gemeinsam zum SC Freiburg. Foto: Schlichter

Kim (links) und Robin Fellhauer sind Aushängeschilder der Jugendarbeit des 1. FC Saarbrücken – nach der Saison aber wechseln sie gemeinsam zum SC Freiburg. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Der 1. FC Saarbrücken verliert zwei seiner größten Talente: Die Jugend-Nationalspieler Robin und Kim Fellhauer wechseln nach der Saison zum SC Freiburg. "Bei Robin war die Entscheidung zwischen Bayern München, Schalke 04 und Freiburg schon länger gefallen", sagt Andreas Fellhauer. Der beurlaubte Co-Trainer der Drittliga-Mannschaft des FCS ist der Vater der 16 Jahre alten Zwillinge: "Kim hat die Wahl zwischen Bayern München und den Breisgauern bis nach der U 17-Weltmeisterschaft aufgeschoben."

14 Länderspiele hat Defensivspielerin Kim Fellhauer absolviert. In der Zweitliga-Mannschaft der FCS-Frauen spielt sie trotz ihres jungen Alters schon eine tragende Rolle. Nach dem Vorrunden-Aus am 23. März bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Costa Rica hat sich die Europameisterin dennoch für den Wechsel entschieden. "Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", sagt die 16-Jährige, "schließlich habe ich zwölf Jahre lang beim FCS gespielt und dem Verein viel zu verdanken".

Linksverteidiger Robin Fellhauer bringt es auf sechs Länderspiele. Er erklärt, warum er den Topclubs absagte: "Wenn man zu einem großen Verein wechseln würde, wäre es wohl der zweite Schritt vor dem ersten." Die Entscheidung, nach Freiburg zu gehen, habe nichts mit der ihres 40 Minuten älteren Bruders zu tun, erklärt Kim Fellhauer: "Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir es nicht von einander abhängig machen. Freiburg hat einfach gepasst. Es ist nicht so weit weg, es ist eine junge Mannschaft und ich wollte in die 1. Liga. Für meine sportliche und persönliche Entwicklung ist es sicher der richtige Schritt. Und dass mein Bruder mitkommt, ist einfach ein Plus." Das Mädcheninternat des SC Freiburg ist vom Jungeninternat fünf Minuten entfernt.

In Freiburg ist man glücklich über den Doppeltransfer. "Wir sind stolz, dass es uns gelungen ist, mit Kim Fellhauer eines der größten Talente des deutschen Frauenfußballs zu holen", sagt Managerin Birgit Bauer. Trainer Dietmar Sehrig sieht in der Saarländerin eine Option für den Bundesliga-Kader, obwohl sie noch in der U 17 spielen könnte: "Sie ist eine ganz besondere Spielerin."

Beim 1. FC Saarbrücken herrscht dagegen Katerstimmung. "Wir sind natürlich enttäuscht, dass sie nicht bei uns bleibt. Gleichzeitig unterstützen wir Kim in ihrer Entscheidung, die nicht gegen den FCS, sondern für die 1. Bundesliga lautet", sagt Frauentrainer Winfried Klein: "Wir haben ihr alle möglichen Perspektiven bei uns aufgezeigt, aber in der Konstellation im Doppelwechsel mit ihrem Bruder war sie einfach nicht zu halten."

Auch Nationalspieler Djibril Diallo aus der U 15 des FCS wird künftig in Freiburg spielen. "Unser Ziel muss es sein, selbst in der U 17- und U 19-Bundesliga zu spielen, nur dann können wir Talente halten", erklärt FCS-Jugendleiter Jan Berger mit Blick unter anderem auf Robin Fellhauer. Der 16-Jährige will in seinen letzten Spielen im FCS-Trikot helfen, dass die Saarbrücker U 17 aufsteigt: "An meinen Abschied denke ich noch nicht. Ich will erst noch mit der U 17 in die Bundesliga aufsteigen, um dann in der kommenden Saison mit Freiburg ein Heimspiel in Saarbrücken zu haben."

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