Der deutsche Sport braucht mehr Geld: Hilferufe an die Politik

Berlin · Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) geht in die Offensive. 38 Millionen Euro pro Jahr mehr will der DOSB für die Spitzensportförderung, bei den Sportstätten soll es Investitionsbedarf von 43 Milliarden Euro geben.

Zwei Hilferufe des deutschen Sports innerhalb von nur 16 Stunden nach mehr Geld lassen aufhorchen. Defizite von 38 Millionen Euro für den Spitzensport und 42 Milliarden Euro für den Sportstättenbau machen klar: Beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hält man nicht mehr viel von falscher Bescheidenheit.

Ein Gremium unter Leitung von Christa Thiel, Vizepräsidentin im DOSB, hat für den Spitzensport einen Mehrbedarf in Höhe von 38 Millionen Euro pro Jahr errechnet. Hintergrund der Kalkulation ist die zunehmende internationale Konkurrenz. "Wir werden der neuen Bundesregierung den Finanzbedarf des Spitzensports darstellen", sagte DOSB-Generalsekretär Michael Vesper zum errechneten Defizit bei der Spitzensport-Förderung.

Derzeit umfasst die vom Bundesinnenministerium (BMI) finanzierte Förderung des Sports 130 Millionen Euro. Nach den Wünschen des DOSB soll der Etat auf etwa 170 Millionen Euro pro Jahr steigen. Reaktionen aus der Politik waren nicht positiv. "Es wird Weihnachten. Da werden Wunschzettel geschrieben", sagte die Vorsitzende des Sportausschusses, Dagmar Freitag.

Wesentlich höher ist der Investitionsbedarf in Deutschland für die Sportstätten - der DOSB errechnete 43 Milliarden Euro. "Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten. Alle reden davon, Straßen und Brücken zu sanieren, aber auch im Sport besteht dringender Handlungsbedarf, wenn wir nicht eines Tages vom Sportstätten-Weltmeister zum Qualifikanten werden wollen", sagte der für Breitensport und Sportentwicklung zuständige DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch.

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