"Da geht die Post ab"

Saarbrücken. "Ein Abendspiel auf dem Bieberer Berg - da geht die Post ab", sagt Maik Schutzbach, Neuzugang beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Der 24-jährige Verteidiger weiß, wovon er spricht, denn in den letzten beiden Spielzeiten trug Schutzbach das Trikot von Kickers Offenbach

 Maik Schutzbach wechselte zu dieser Saison von Offenbach nach Saarbrücken. Foto: Wieck

Maik Schutzbach wechselte zu dieser Saison von Offenbach nach Saarbrücken. Foto: Wieck

Saarbrücken. "Ein Abendspiel auf dem Bieberer Berg - da geht die Post ab", sagt Maik Schutzbach, Neuzugang beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. Der 24-jährige Verteidiger weiß, wovon er spricht, denn in den letzten beiden Spielzeiten trug Schutzbach das Trikot von Kickers Offenbach. "Mit Steffen Haas habe ich noch sehr viel Kontakt", erzählt der in Tuttlingen geborene und in Mühlheim/Donau aufgewachsene Schutzbach, "aber je näher es zum Spiel hingeht, umso weniger Informationen tauscht man aus".

Für die Kickers-Fans ist klar: Ihre Mannschaft muss um den Aufstieg mitspielen - ein Aufsteiger darf da am ersten Spieltag kein Stolperstein sein. "Ich vermute, die kommen raus und versuchen sofort zu pressen. Je länger wir sie ärgern, umso besser für uns", sagt Schutzbach im Hinblick auf die hohen Erwartungen im rot-weißen Umfeld. Schutzbach: "Steht es bei Halbzeit 0:0, werden die Kickers-Fans gnadenlos pfeifen. Die Mannschaft hat so viel Druck, dass sie gar nicht auf Abwarten spielen können."

Mit Robert Wulnikowski steht mehr als nur ein Rückhalt im Tor des Gegners. "Der Wulle ist der beste Torwart der Liga", sagt Schutzbach. Ansonsten hat die Mannschaft ihr Gesicht verändert. Die Neuzugänge, allen voran Stürmer Olivier Occean, passen zur Philosophie von Trainer Wolfgang Wolf. "Wolf legt unglaublich viel Wert auf Standardsituationen", erzählt Schutzbach, "da müssen wir auf der Hut sein". Auch beim 3:0-Erfolg der Offenbacher gegen den griechischen Erstligisten PAOK Saloniki fielen alle Tore nach ruhenden Bällen.

Für den "nur" 1,71 Meter großen Verteidiger spielt in der individuellen Vorbereitung auf den Saisonauftakt die Ruhe in seiner Wohnung eine besondere Rolle. "Da muss alles in Ordnung sein, damit ich mich richtig entspannen kann. Ich kann beispielsweise abends nicht ins Bett gehen, wenn da noch schmutziges Geschirr steht." Und das fällt an, denn Maik kocht gerne und oft selbst: "Ich schaue brutal genau auf meine Ernährung. Abends gibt es keine Kohlehydrate mehr, und auch wenn ich keinen Fisch mag, steht er zweimal in der Woche auf dem Speiseplan."

Mit 15 Jahren hat der Schwabe sein Elternhaus verlassen, ging in die Fußballschule des SC Freiburg. "Als Familienmensch fiel mir das anfänglich schwer, aber es war die Konsequenz, wenn ich meinen Traum Wirklichkeit werden lassen wollte." 2008 wechselt er nach Offenbach. "Ich will meinen Kindern einmal auf die Frage, warum ich nicht höher gespielt habe, sagen können, es hat nicht gereicht. Zu sagen, ich habe es nicht versucht, wäre viel schlimmer." Der Wechsel vom selbsternannten Titelkandidaten zum Aufsteiger ist für Schutzbach dabei kein Rückschritt: "Das Gespräch mit Jürgen Luginger und Dieter Ferner war offen, fair und familiär. Ich wusste nach drei Minuten, hier passt es für mich."

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