Auf geht's in die Relegation

Regensburg · Der 1. FC Kaiserslautern hat sich am 33. Spieltag den Relegationsplatz für die Aufstiegsspiele in die 1. Fußball-Bundesliga gesichert. Durch das 3:1 bei Jahn Regensburg ist ihnen Rang drei nicht mehr zu nehmen.

Hinter der Gästetribüne des Jahnstadions in Regensburg stapeln sich die Bierkisten eines Getränkemarktes, die Stadionuhr Marke "Aktuelles Sportstudio" besteht aus zwei Zeigern ohne Ziffern und der Spielstand wird noch über Klapptafeln angezeigt. Jahn: 1, Gäste: 3 stand da am Ende und deshalb hat der 1. FC Kaiserslautern die Chance, nächstes Jahr in Stadien ohne Klapptafelanzeige zu spielen. Durch den Sieg bei Jahn Regensburg hat der FCK in der 2. Fußball-Bundesliga den Relegationsplatz drei sicher und wird am 23. und am 28. Mai gegen Hoffenheim, Augsburg oder Düsseldorf um den Aufstieg in die 1. Bundesliga spielen.

Vor dem Spiel sprach viel für den FCK. Regensburg ist Tabellenschlusslicht und hat von den letzten 24 Spielen nur eins gewonnen. Gegen Kaiserslautern sprach allerdings, dass sie sich in dieser Saison immer dann besonders tollpatschig anstellten, wenn viel für sie sprach.

Lautern begann in strömenden Regen nervös. Viele hohe Bälle, unsicherer Spielaufbau. Aber in der 12. Minute erkannte Ariel Borysiuk als Erster, dass auf einem nassen Rasen nicht nur Spieler, sondern auch der Ball schnell rutscht und zog aus zwanzig Metern ab. Jahn-Torwart Patrick Wiegers klatschte ab, Erwin Hoffer war zur Stelle.1:0. Acht Minuten später: Von Ariel Borysiuk flipperte der Ball über Alexander Baumjohann und Erwin Hoffer zu Mo Idrissou, der den Ball mit der ihm eigenen Lässigkeit im langen Eck versenkte. Mit dem 2:0 im Rücken agierte der FCK etwas sicherer, kassierte aber prompt den Anschlusstreffer. Nach einem Freistoß kam FCK-Torwart Tobias Sippel aus dem Tor, erreichte den Ball nur mit einer Faust, weil er geblockt wurde. Das Spielgerät fiel Philipp Ziereis auf den Kopf - 1:2. "Ein klares Foul an Tobi", sagte FCK-Trainer Franco Foda später. Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer pfiff nicht, der Ball segelte über den rückwärts krabbelnden und rutschenden Sippel ins Tor.

Kaiserslautern schaffte es in der Phase vor und nach der Pause nicht, gegen eine Regensburger Elf, die nachweislich mit der 2. Bundesliga überfordert ist, das Spiel zu entscheiden. Marc Torrejon, Idrissou und Borysiuk scheiterten entweder an fehlender Genauigkeit oder an Jahn-Torwart Wiegers. "Wir haben dann versucht, das Spiel zu kontrollieren", meinte Florian Dick. Erst in der 84. Minute ließ Willi Orban eine Flanke des starken Baumjohann über den Schädel ins lange Eck rutschen. 3:1.

Einen Wunschgegner hätten sie nicht, sagten alle FCK-Spieler nach der Partie. Und ob man den Relegationsplatz nun auf der Heimfahrt feiert, blieb offen. Florian Dick hoffte jedenfalls auf eine Überraschung durch den Busfahrer. Derweil verließ der Trainer des FC Augsburg, Markus Weinzierl, das Stadion. Wie er die Chancen gegen diesen FCK in einer möglichen Relegation einschätzt, blieb sein Geheimnis.

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