Alles hängt an einer Personalie

Saarbrücken · Der Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken wird sein Nachwuchsleistungszentrum vorerst nicht erhalten. Denn derzeit hat der Verein keinen Leiter mit Fußballlehrer-Lizenz. Die Suche soll jetzt aber beginnen.

Die Anerkennung der Jugendarbeit als Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) - beim 1. FC Saarbrücken schien dieses Bestreben zur unendlichen Geschichte zu werden. Ende 2013 war auch der jüngste Versuch ins Stocken geraten. Nach der Entlassung von Trainer Jürgen Luginger - er war als Leiter des NLZ vorgesehen -und den Umstrukturierungsmaßnahmen im Trainingsbetrieb durch Lugingers Nachfolger Milan Sasic - er beanspruchte die Naturrasenplätze im FC-Sportfeld allein für die 1. Mannschaft - gab es seitens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Bedenken, ob der Verein alle notwendigen Voraussetzungen erfüllen könne. Jetzt will man bis zum Sommer endlich Klarheit schaffen.

Noch keine Namen

"Wir haben uns am Dienstag mit Vertretern des Saarländischen Fußballverbands getroffen und besprochen, was genau zu tun ist", erklärt Michael Arnold, der Aufsichtsratsvorsitzende des FCS: "Knackpunkt ist die Personalisierung. Wir brauchen jemanden, der sich als Leiter des NLZ ausschließlich um dessen Belange kümmert." Wichtigste Voraussetzung für den künftigen hauptamtlichen Stelleninhaber ist die Fußball-Lehrer-Lizenz. "Eine Stellenbeschreibung oder einen Namen gibt es noch nicht", sagt Arnold: "Es werden jedes Jahr neue Fußballlehrer ausgebildet, und der 1. FC Saarbrücken ist eine gute Adresse." Es herrsche Konsens im Verein, dass das NLZ kommen müsse - unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit der Aktiven.

Aufsichtsratsboss Arnold hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte voranzutreiben. Die Gespräche im Verein, aber auch mit potenziellen Kandidaten soll Vizepräsident Harald Ebertz führen. Auch mit Jugendleiter Jan Berger. Der ist im Konzept als stellvertretender NLZ-Leiter vorgesehen, soll aber auch Angebote vorliegen haben, andernorts im Jugendbereich zu arbeiten. "Wichtig ist, dass der FCS in der 3. Liga bleibt und das NLZ bekommt", sagt Berger: "Ich hatte mit den Verantwortlichen des FCS ein gutes Gespräch. Wenn die Rahmenbedingungen in dem von mir und Harald Ebertz erarbeiteten Konzept erfüllt werden, gibt es doch keinen Grund für mich, zu wechseln."

Verband plant Eliteschule

Zu diesen Bedingungen gehört auch die Bereitstellung von Naturrasenplätzen für Training und Spielbetrieb der U17 und U19. "Über die Realisierung des Projekts entscheidet das Präsidium, weil dort auch die Frage der Finanzierung geklärt werden muss", sagt Arnold und hofft, bis 30. Juni die Anerkennung in trockenen Tüchern zu haben. Die Einhaltung des Termins ist enorm wichtig. "Im Sommer verschärft der DFB die Zulassungsbedingungen. Dann sind sogar drei hauptamtliche Kräfte vorgeschrieben", erklärt SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn: "Der Verein muss jetzt die personellen und infrastrukturellen Vorgaben erfüllen. Der schulische und medizinische Bereich sind schon top. Wird das NLZ anerkannt, werden wir wie im Mädchenbereich auch keine Probleme mit der Anerkennung als Eliteschule des Fußballs haben."

Arnold gibt klar zu verstehen, dass die Entscheider erkannt haben, wie wichtig das NLZ für die Zukunft des Vereins ist. "Wir sollten uns da an positiven Beispielen wie Mainz oder Freiburg orientieren", betont Arnold, "auch wir haben in unserer Region genügend Talente, die beim FCS erfolgreich Fußball spielen wollen".

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