Der rote Ferdi und seine Bande

Saarwellingen/Differten · Im weitläufigen Gehege statt im engen Käfig leben die heimischen Tiere in den Wildparks. Zwei davon gibt es im Kreis, in Differten und in Saarwellingen. An beiden Orten sind Jungtiere die Stars der Stunde.

 Frischlinge haben vor wenigen Wochen im Wildpark in Differten das Licht der Welt erblickt, darunter auch eine Laune der Natur. Eines der kleinen Wildschweine ist mit einem roten Fell auf die Welt gekommen und heißt daher „roter Ferdi“. Foto: Rolf Ruppenthal

Frischlinge haben vor wenigen Wochen im Wildpark in Differten das Licht der Welt erblickt, darunter auch eine Laune der Natur. Eines der kleinen Wildschweine ist mit einem roten Fell auf die Welt gekommen und heißt daher „roter Ferdi“. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Ein Ausflug in einen der beiden Wildparks in unserem Kreis hat viele Vorteile: keine langen Anfahrtswege, kein Gedränge vor den Gehegen und vor allem keine Kosten für den Eintritt. Sowohl das Wildfreigehege Wolfsrath in Saarwellingen als auch der Wild- und Tierpark Differten sind vor allem für Familien ein schönes Ausflugsziel. Rot- und Damwild, aber auch Mufflons, Ziegen und Wildschweine gibt es zu bestaunen, aktuell sogar in Miniaturausgabe. Denn nach und nach stellt sich in den Gehegen der beiden Anlagen Nachwuchs ein. So wie in Saarwellingen bei der Wildschweinrotte, die 24 Tiere zählt. Darunter auch die Neuankömmlinge, drei Frischlinge, die mit gerade mal einer Woche schon ganz schön flink auf den Beinen sind. Stets in der Nähe ihrer Mutter erkunden sie die Welt, kommen neugierig zum Fototermin an den Zaun, bis die Bache sie behutsam, aber bestimmt zurückstupst.

Mehr Freiheit genießen die Jungtiere, die am 20. Februar geboren wurden und schon anfangen, das Futter, das Wildhüter Andreas Kräuter mitgebracht hat, zu probieren. Er zählt jeden Morgen alle Tiere in den Gehegen nach und sieht nach dem Rechten. "Einige Bergziegen sind trächtig, und beim Rotwild könnte es sein, dass wir schon in den nächsten Wochen Nachwuchs erwarten", erzählt er.

Gerade in der Zeit, in der die Tiere Nachwuchs haben, bittet er die Besucher um besondere Rücksicht. "Sehr gerne können die Leute die Tiere beobachten, aber ein freilaufender Hund etwa, der zu nah an den Zaun kommt, stellt für das Muttertier einen Angriff auf die Jungen dar", warnt er. Schnell würde ein Tier da mal austreten und sich dabei schwer verletzen. Eine weitere Bitte, die Kräuter am Herzen liegt, ist, die Tiere nicht zu füttern. "Vor allem Nudeln und auch große Mengen Brot richten erhebliche Schäden bei den Tieren an", betont er. Das bestätigt Frank Reinstädtler vom Tierpark in Differten. "Es soll mir mal jemand einen Nudel- oder Spätzlestrauch zeigen", fordert er. Gerade rohe Nudeln quellen in den Bäuchen der Wildtiere auf, verursachen extreme Koliken und können sogar zum Tod führen.

Reinstädtler hat ebenfalls ein wachsames Auge auf den bereits zahlreichen Nachwuchs in den Gehegen. Auch in Differten sind die Wildschweine mit ihrem etwa zwei Monate alten Nachwuchs die Attraktion. "Wir haben ein ganz seltenes Exemplar, den roten Ferdi", erzählt er. Fröhlich tummelt sich Frischling Ferdi mit seinen drei Geschwistern, die ganz normal bräunlich mit Streifen gefärbt sind, mit seinem rötlichen Fell im Gehege.

In Differten gibt es außerdem bei den Thüringer Waldziegen und den Mufflons bereits etliche Tierbabys zu bestaunen. "Im Mai wird das Rotwild, im Juni das Damwild ebenfalls für Nachwuchs sorgen, dann gibt es sehr viel bei uns zu sehen", sagt Reinstädtler, der mittlerweile seit 14 Jahren die Verantwortung für den idyllisch gelegenen Wildpark hat und hofft, noch viele Jahre die schönen Tierbabys in Differten begrüßen zu können.

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