Besser mit den Tieren umgehenWallerfanger Schule heißt jetzt "Schule am Limberg"

Wallerfangen. Unter elenden Bedingungen entsteht vielfach unser Essen. Darauf weisen 13 Schülerinnen und zwei Schüler der "Schule am Limberg" in Wallerfangen hin, die nun als Tiermentoren an ihrer Schule tätig sind. Sie haben von Freitag bis Sonntag bei einem Kurs mitgemacht, der die Unterschiede von artgerechter und industrieller Tierhaltung verdeutlichte

 Tiermentoren standen zur artgerechten Tierhaltung Rede und Antwort. Fotos: Johannes A. Bodwing

Tiermentoren standen zur artgerechten Tierhaltung Rede und Antwort. Fotos: Johannes A. Bodwing

Wallerfangen. Unter elenden Bedingungen entsteht vielfach unser Essen. Darauf weisen 13 Schülerinnen und zwei Schüler der "Schule am Limberg" in Wallerfangen hin, die nun als Tiermentoren an ihrer Schule tätig sind. Sie haben von Freitag bis Sonntag bei einem Kurs mitgemacht, der die Unterschiede von artgerechter und industrieller Tierhaltung verdeutlichte."Wir sind alle nicht wirklich darüber informiert", sagte Schülerin Michelle Metzinger über das Problem. Da gebe es beispielsweise schöne Bilder von Kühen auf grüner Weide, doch die Realität sehe anders aus. Wie sie aussieht, zeigte am Samstag im Verlauf des Schulfestes der ERS Wallerfangen ein nachdenklich machender Film. Und in einem anderen Klassenraum demonstrierten sie den akuten Platzmangel von Masthühnern mit Luftballons.

Angeregt von Lehrerin Gisela Nussbaumer absolvierten die 13 Mädchen und zwei Jungs das Seminar auf der Reitanlage Biringen. Durchgeführt wurde es mit Unterstützung von Pro-Vieh, einem Verein gegen tierquälerische Massentierhaltung aus Kiel.

"Die Schüler lernen dabei auch zu argumentieren", sagte Pro-Vieh-Geschäftsführer Stefan Johnigk. Sie müssen Präsentationen anlegen und überzeugen können. "Das sind alles Sachen, die im späteren Berufsleben ebenso wichtig sind."

Hühnerknochen lagen auf einem Tisch. "Raten Sie mal", fragte Johnigk, "welche aus der Massentierhaltung stammen?" Solche Knochen zeigen Gelenke, die nicht ausgebildet sind. Auch die Knochenstruktur wirkt spröde. Es gehe nicht um ein Verbot von Fleisch, hieß es. Sondern um einen besseren Umgang mit Tieren. Darauf sollen die ausgebildeten Tierschutzmentoren hinweisen. Deshalb verkauften sie beim Schulfest auch Rostwürste, jedoch mit Produkten aus artgerechter Tierhaltung. Wallerfangen. Nach den Sommerferien wird die Erweiterte Realschule Wallerfangen zur Gemeinschaftsschule. Im Rahmen ihres Schulfestes bekam sie am Samstag offiziell ihren neuen Namen und das Logo. Aus zehn Namensvorschlägen von Schülern und Lehrern habe sich schließlich "Schule am Limberg" als Sieger herauskristallisiert, schilderte Schulleiterin Herta Wölfl. Das Logo hat ein Schüler erstellt.

"Ich glaube, dass diese Schule sehr gut aufgestellt sein wird für die Zukunft", sagte Landrat Patrik Lauer zu den vielfältigen Aktivitäten. Das soziale Engagement werde hier groß geschrieben, bis hin zu einer Partnerschaft mit Haiti. Und gesunde Ernährung gehöre längst zum Speise- und auch Unterrichtsplan.

Diese "Super-Schule", sagte Bürgermeister Günter Zahn, gehöre mit zu einer funktionierenden Gemeinde. "Tschüss Erweiterte Realschule", sagte Zahn in Bezug auf die Namensgebung, "Herzlich willkommen, Schule am Limberg". Direkt über dem Haupteingang steht nun der Name, den Schüler anschließend enthüllten. az

Meinung

Lernen und

neue Wege gehen

Von SZ-RedakteurinMargret Schmitz

 Schüler der "Schule am Limberg" Wallerfangen enthüllten das neue Namensschild.

Schüler der "Schule am Limberg" Wallerfangen enthüllten das neue Namensschild.

Tierschutz ist ein Thema, das vielen Menschen am Herzen liegt, und damit auch ein Thema, das in der Schule nicht zu kurz kommen sollte. Neue Wege geht da die Erweiterte Realschule - ab dem nächsten Schuljahr Gemeinschaftsschule - in Wallerfangen. Bei dem Schulfest, bei dem die Schule auch ihren neuen Namen "Schule am Limberg" vorgestellt hat, haben Schüler gezeigt, was sie in einem dreitägigen Seminar gelernt haben. Die frischgebackenen Tierschutztrainer haben dabei nicht nur für sich gelernt, sondern sie geben das Gelernte auch an ihre Mitschüler weiter. Und das Seminarthema "Artgerechte Tierhaltung" fügt sich perfekt ein beim Schwerpunktthema "Ernährung und Gesundheit" der Schule. Und wie sich diese Themenkomplexe verbinden lassen, war beim Schulfest auch zu erleben.

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