Eine Demontage vom Allerfeinsten

Saarlouis. Am vorletzten Spieltag stürzten die Jungs von Trainer Dirk Mathis Titelanwärter SG Saulheim auswärts vom Thron der Handball-Oberliga RPS. Jetzt legte die HG Saarlouis II zu Hause gegen die HSG Nordsaar vor 250 Fans einen Kantersieg nach und verbesserte sich auf den neunten Tabellenplatz

 Tobias Stemmler, hinten, springt hoch, zieht ab und trifft - ein gewohntes Bild am Samstagabend in der Steinrauschhalle beim Kantersieg der HG Saarlouis II gegen die HSG Nordsaar. Foto: Horst Klos

Tobias Stemmler, hinten, springt hoch, zieht ab und trifft - ein gewohntes Bild am Samstagabend in der Steinrauschhalle beim Kantersieg der HG Saarlouis II gegen die HSG Nordsaar. Foto: Horst Klos

Saarlouis. Am vorletzten Spieltag stürzten die Jungs von Trainer Dirk Mathis Titelanwärter SG Saulheim auswärts vom Thron der Handball-Oberliga RPS. Jetzt legte die HG Saarlouis II zu Hause gegen die HSG Nordsaar vor 250 Fans einen Kantersieg nach und verbesserte sich auf den neunten Tabellenplatz. Mit 38:22 (18:11) hämmerte die Zweitliga-Reserve das Schlusslicht am Samstagabend aus der Steinrauschhalle.

Einbahnstraßen-Handball

Scheinbar mühelos, denn HG-Torjäger Jens Ehrich wirkte nach dem Torfestival gar nicht müde. "Ich habe mehr Gegenwehr erwartet, aber wir ließen in der Abwehr auch nicht viel zu. Eine tolle Mannschaftsleistung", meinte der neunfache Torschütze zufrieden. Dass der beste Werfer des Spiels nach dem rasanten Einbahnstraßen-Handball noch so fit war, lag vielleicht an seinem späten Schonplatz. Fast die komplette Start-Sieben saß in den Schlussminuten neben Ehrich auf der Bank. "Wir haben 16 gleichwertige Spieler. Jeder soll Spielanteile bekommen", erklärte Mathis die Maßnahme.

Und auch mit verändertem Aufgebot änderte sich nichts. Die HGS demontierte ihre Gäste gnadenlos. Nur zu Beginn des Spiels hielt der Außenseiter mit. Saarlouis führte ständig (1:0, 3:2, 4:3), aber es dauerte neun Minuten, bis Ehrich zur ersten Zwei-Tore-Führung (5:3) traf. Dann war der Bann gebrochen, und die Saarlouiser Tore fielen im Minutentakt. Die Gäste, die aus den letzten drei Spielen immerhin vier Punkte geholt hatten, waren geschockt. "Ihr bewegt euch wie auf einer Beerdigung. Macht endlich Druck", forderte HSG-Trainer Dirk Werkle in seiner Auszeit nach zwölf Minuten. Ohne Erfolg. Saarlouis' kompakte Abwehr störte den gegnerischen Spielaufbau früh. Die aus der Not geborenen Würfe der HSG zerschellten meist im Block, oder sie wurden Beute von HG-Torhüter Christoph Chwalek. Zur Pause (18:11) war das Spiel längst entschieden.

"Solche Führungen sind gefährlich. Man kann die Spannung verlieren und den Gegner wieder aufbauen. Also weiter wie gehabt", riet Mathis seiner Mannschaft, nicht nachzulassen. Als Christoph Senzig in der 43. Minute per Strafwurf die erste Zehn-Tore-Führung (26:16) markierte, war die Gegenwehr der Gäste endgültig erloschen. Den Strafwurf hatte Tobias Fontaine herausgeholt, der kurz vorher erstmals ins Spiel eingegriffen hatte und am Wurf nur durch ein Foul zu stoppen war. "Wegen eines Patellasehnen-Anrisses konnte ich lange nur zuschauen. Aber heute lief es schon ganz gut", freute sich der kleine Bruder von Zweitliga-Torjäger Daniel Fontaine. Sein Tor zum 34:19 (53.) läutete den Schluss-Spurt ein: 36:19, 37:22, 38:22 - die HSG Nordsaar konnte einem fast leid tun.

Tore der HGS II: Jens Ehrich 9/2, Tobias Stemmler 5, Christoph Senzig 5/1, Tobias Kropf 4, Markus Löffler 4, Tobias Adam 4, Au Tuan 2, Marius Merziger 2, Tobias Fontaine 1, Fabian Löffler 1, Pius Amann 1.

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